Sonnabend, 17.04.2021: Arbeitseinsatz

"Die Laube müsste mal wieder gestrichen werden. Ach, und die Eibe würde ich an eurer Stelle fällen", sagt der Mann, von dem wir unseren Garten übernehmen. Meine Frau sucht mit unseren Töchtern schon Farbkombinationen aus. Und ein Schlafsofa, das alte kommt da raus. Die Gardinen ersetzen wir auch. Die letzten Tage der Eibe sind gezählt.

Ein Garten bedeutet nicht nur Ausruhen, Grillen und Faulenzen. Es gibt immer etwas zu tun. Das bedeutet Mühe und Aufwand. Wir freuen uns darauf! Dafür hat man ja einen Garten - sonst könnte man sich ein Stück Parkplatz vom Supermarkt mieten und grün streichen. Da hätte man weniger Arbeit. Nein. Arbeitseinsätze für etwas, was einem wichtig ist und gefällt - ob nun Auto, Garten oder Sportverein - machen auch Freude. Es ist ein gutes Gefühl, wenn nach ein paar Stunden zwar die Knochen weh tun, der Schweiß rinnt und die Hände dreckig sind – aber ich sagen kann: "Jetzt sieht's wieder schön aus. Da haben wir richtig Meter gemacht. War anstrengend, aber ein guter Tag."

Vielleicht sind Sie ja gerade auf dem Sprung zu solch einem Arbeitseinsatz. Am eigenen Leben, der eigenen Seele arbeiten, auch dazu muss ich mich manchmal aufschwingen. Hilfreich sind für mich die Gottesdienste am Sonntag. Morgen werden sie wieder gefeiert - vor Ort in den Kirchen, über Telefon, Fernsehen, Radio oder im Internet. Man kann sie mit Arbeitseinsätzen an der Seele vergleichen. Zurzeit eine schwierige Sache. So viele Dinge müssen beachtet werden. Will ich da überhaupt? Das geht auch dem Pfarrer manchmal so. Es macht erstmal Mühe, dabei zu sein, einzuschalten ... Doch ich habe es schon oft erlebt und von anderen gehört: Wenn ich mich einmal aufgerafft habe, merke ich danach: Es hat sich gelohnt. Es tut meiner Seele gut, Worte aus der Bibel zu hören und mich mit der Frage nach Gott auseinander zu setzen. Da wird mein Blick neu ausgerichtet - weg von dem, was mich sonst beschäftigt und umtreibt. Hin auf den, der mich liebt. Auf Christus. Und im Gottesdienst arbeitet zuerst Gott an mir, nicht andersrum. So kann ich dann frisch gestärkt in die neue Woche gehen.

Das Wort zum Tag spricht in dieser Woche:

Kurzbiografie Dr. Harald Lamprecht

Dr. Harald Lamprecht

geboren 1970 in Dresden | verheiratet, drei Kinder | 1990 Theologiestudium in Leipzig, Göttingen und Halle | 1996 Wiss. Mitarbeiter am Institut für Ökumenik, Konfessionskunde und Religionswissenschaft der Theologischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg | 1999 Beauftragter für Weltanschauungs- und Sektenfragen der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens und Geschäftsführer des Evangelischen Bundes, Landesverband Sachsen

Kurzbiografie Pfarrer Albrecht Hoffmann

Pfarrer Albrecht Hoffmann

1979 in Zwickau geboren | Aufgewachsen in Lengenfeld/Vogtland und Leipzig | 1999 Abitur | 1999 bis 2000 Wehrdienst | 2000 - 2007 Theologiestudium am Lutherischen Theologischen Seminar der Evangelisch-Lutherischen Freikirche (ELFK) in Leipzig | 2007 - 2009 Vikar der ELFK in Gemeinden in Crimmitschau und Zwickau | Seit März 2009 Pfarrer der Gemeinden zum Heiligen Kreuz in Crimmitschau und Glauchau | 2010 - 2014 Jugendpfarrer der ELFK | Verheiratet, vier Kinder

Verantwortlich für Verkündigungssendungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wie das Wort zum Tag...

... sind die Senderbeauftragten der evangelischen Landeskirchen, der evangelischen Freikirchen bzw. der römisch-katholischen Kirche.