Donnerstag, 15.04.2021: Geduld
Mein Handy klingelt. "Papa, wann is'n die Zeit um?" - diesen Anruf bekomme ich in Wochen, in denen unsere Kinder Zuhause Schule machen müssen, öfter. Unser Jüngster will dann wissen, wann die festgesetzte Zeit vorbei ist, bis er wieder ein bisschen Computer zocken darf. Geduld ist nicht seine Stärke. Ich hoffe, dass ihm da unser neuer Garten hilft. Unser Sohn freut sich schon auf sein eigenes Beet und möchte da Dinge anpflanzen. Blumen. Vielleicht auch Gemüse, das er dann sogar isst? Das wäre toll. Auf jeden Fall lernt er im Garten Geduld: Erst den richtigen Zeitraum abwarten, bis man säen kann. Regelmäßig gießen. Und warten. Es wird wohl öfter aus ihm heraussprudeln: "Papa, wann is'n die Zeit um?", dass endlich etwas zu sehen ist - und nochmal warten. Dann werde ich ihm sagen: "Hab Geduld, mein Sohn!" – bis er pflücken und ernten kann.
In der Bibel heißt es im 42. Psalm: "Harre auf Gott, meine Seele!" Also: Gib die Hoffnung nicht auf und warte ab! Vertraue auf Gott, auch wenn die Zeit lang wird. Habe Geduld. Die brauche ich immer dann, wenn ich noch nichts davon sehe, was mir versprochen ist. Der Sohnemann sieht im Beet erstmal nichts von den Möhren auf der Samentüte. Aber er darf darauf vertrauen, dass sie wachsen werden, wenn er Geduld hat. Durchhaltevermögen brauchen wir zurzeit alle. Und Geduld. Viel Geduld. Manchmal will ich alles hinschmeißen und schreien: "Ich kann nicht mehr! Ich will auch nicht mehr!". Die Zeit wird uns elend lang. Dann ist es gut, sich erinnern zu lassen, dass ich auf Gottes Hilfe vertrauen kann und dieses Vertrauen in mir wachsen darf.
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- Seite 5: Mittwoch, 14.04.2021: Lastenträger
- Seite 6: Dienstag, 13.04.2021: Die kleinen Dinge
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