Mittwoch, 01.09.2021: Vom Gutem und von Nächsten

Edel sei der Mensch, hilfreich und gut. Das sagte Goethe, als er in einem Gedicht "Das Göttliche" beschrieb. Nun lässt sich sicher darüber streiten, was einen guten Menschen ausmacht. Christinnen und Christen schauen dabei auch auf das von Jesus Überlieferte, und dabei kommt man immer wieder auf den Begriff der Liebe: Die Liebe zu sich selbst, zu Gott und zu den Mitmenschen soll unsere Werte, Worte und Werke prägen.

Dabei war das menschliche Verhalten auch vor 2000 Jahren unberechenbar. Das "Gleichnis vom barmherzigen Samariter" ist ein Beispiel für gutes menschliches Handeln und dafür, dass solches oft nicht wie erwartet geschieht. Jesus spricht darin von einem Menschen, dem Gewalt angetan wurde und der blutend am Boden liegt. Fromme Menschen, Berufsreligiöse sogar, kommen vorbei und lassen den Halbtoten links liegen. Diejenigen, die eigentlich wissen müssten, was um Gottes Willen zu tun ist, tun gar nichts und gehen unerhört weiter. Sie haben es eilig, wollen nichts gesehen haben oder sich Hände und Hemd nicht schmutzig machen. Bin ich’s, Herr?

Aber dann hält doch jemand an, ein Mann aus Samarien. Er war ein Fremder, den man nicht leiden mochte. Ausgerechnet dem tut der Leidende leid, es barmt ihm das Herz und er tut barmherzig das, was in Gottes Namen zu tun ist. Der Samariter kümmert sich um den Schwerverletzten, legt ihn auf sein Lasttier, bringt ihn in eine Herberge und finanziert seine Genesung. Und Jesus sagt: Tue desgleichen. 

Damit ist alles gesagt. Weil es bei einem gottgefälligen Leben eben nicht nur um fromme Wünsche und schöne Worte geht, sondern auch um tätiges Tun. Das wissen auch diejenigen, die täglich jene Dienste tun, die getan werden müssen: In Pflegeheimen, Kliniken, Sozialstationen und überall dort, wo außerhalb von Komfortzonen gehandelt wird. Da bestimmen nicht zuerst Fragen nach Selbstverwirklichung das eigene Handeln, sondern die Not der Nächsten und des Übernächsten. Das ist gut.

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