Basketball | BBL "Können überraschen" - Niners Chemnitz jubeln und hoffen
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34. Spieltag
08. Mai 2023, 14:13 Uhr
Ende März waren die Niners Chemnitz schon weit von den Playoff-Plätzen entfernt. Nun dürfen sie doch in der Meisterrunde ran - gegen den Top-Favoriten der Liga. Auch eine weitere Saison in Europa ist greifbar.
Apfelschorle. Apfelschorle und Wasser. Das waren die erlaubten Getränke im Bus der Niners Chemnitz nach dem Auswärtsspiel am Sonntag in Heidelberg. Die sächsischen Basketballer hatten die Partie gerade 81:74 gewonnen und sich damit auf den allerletzten Drücker noch für die Playoffs qualifiziert. Auf der Heimfahrt von Heidelberg sollte sein Team dennoch alkoholfrei bleiben, sagte Trainer Rodrigo Pastore auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Um leicht grinsend hinzuzufügen: "Ich bezweifle, dass sich alle daranhalten." Zu dem Zeitpunkt hatte Niners-Power-Forward Jonas Richter bei "Magenta Sport" bereits verraten: "Unser Busfahrer hat schon Bier besorgt."
Herhold: "Ist einfach ein Riesenerfolg"
Auf der Heimfahrt durften die Niners–Spieler die zweite Playoff-Qualifikation in Folge im erst dritten BBL-Jahr feiern. "Das ist einfach ein Riesenerfolg", jubelte auch Geschäftsführer Steffen Herhold im "Sport im Osten"-Interview. Die Sachsen gehören damit erneut zu den besten acht Basketball-Teams Deutschlands. Allein das ist eine große Überraschung, denn, so Herhold: "Etatmäßig gehören wir noch nicht zu den Top acht der Liga."
Saison mit historischer Niederlagen-Serie
Und auch sportlich sah es zwischenzeitlich ganz und gar nicht nach einer Qualifikation für die Meisterschaft-Endrunde aus: Mit einem historischen Negativ-Rekordlauf von sieben Spielen in Serie ohne Sieg rutschten die Sachsen bis auf Rang elf ab. Die Gründe dafür waren vielfältig: Die Mehrfach-Belastung, weil die Niners im FIBA Europe Cup erstmals europäisch spielen durften, Verletzungssorgen, Verpflichtungen, die nicht gezündet haben. "Wir waren in einer schwierigen sportlichen Situation", blickt Herhold auf die Niederlagenserie im März zurück. "Und dann noch aus eigener Kraft den Turnaround zu schaffen und am Ende in die Playoffs einzuziehen, das stimmt nicht nur versöhnlich, sondern das sehe ich auch als große Leistung des Teams."
Playoff-Viertelfinale: Hammer-Aufgabe gegen Bonn
Im Playoff-Viertelfinale geht es nun gegen den Sieger der Hauptrunde, die Baskets aus Bonn. Eine Hammer-Aufgabe. Chancenlos sieht Herhold sein Team aber nicht: "Ich glaube, dass das nochmal Energie freisetzt." Vor allem mit Blick auf die beiden Hauptrunden-Spiele. Da verloren die Niners mit 73:80 und 79:81 jeweils äußerst knapp. "Ich glaube, dass uns die Mannschaft überraschen kann. Vielleicht gibt es ja das zweite Heimspiel und dann, wer weiß …". In der Best of-5-Serie empfangen die Chemnitzer Bonn erstmals am Montag, 22. Mai.
Dopingverdacht gegen George erhärtet
Mit großer Wahrscheinlichkeit nicht im Team der Niners stehen wird Jason George. Wie "Sport im Osten" am Montag (08.05.2023) erfuhr, hat sich der Dopingverdacht gegen den 21-Jährigen bestätigt. Wegen des Missbrauchs von Stimulanzien droht George eine vierjährige Sperre. Der Shooting Guard hat Chemnitz bereits verlassen.
Mit Halbfinal-Einzug wäre Champions League perfekt
In den Spielen gegen Bonn geht es neben der Halbfinal-Chance auch um eine weitere Saison in Europa. Auch im kommenden Herbst würde man, so Herhold, gern wieder europäisch spielen. Und zwar trotz der immensen Belastungen des vergangenen Herbstes. Bereits jetzt steht fest, dass die Niners mit hoher Wahrscheinlichkeit in der kommenden Saison wieder international spielen. Bei einem Halbfinal-Einzug wäre sogar die Champions-League-Quali perfekt. Und das wäre dann ganz sicher ein Grund, von Wasser, Apfelschorle oder Bier auf andere Getränke umzusteigen.
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Dirk Hofmeister
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Sport im Osten | 07. Mai 2023 | 21:45 Uhr
