Dresdner Fans zeigen Anti-DFL-Banner
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Fußball | 3. Liga Banner-Ärger: Dresden weist Diskriminierung-Vorwurf zurück

06. Februar 2024, 14:33 Uhr

Ein Banner der Fanszene von Dynamo Dresden hat den DFB auf den Plan gerufen. Der Verein sieht den Protest seiner Anhänger nicht als diskriminierendes Verhalten, sondern als Kritik an der DFL.

Fußball-Drittligist Dynamo Dresden sieht den jüngsten Protest seiner Anhänger mit einem Banner nicht als diskriminierendes Verhalten, sondern als Kritik an der Deutschen Fußball Liga. "Nach den uns bisher vorliegenden Informationen bewerten wir die Banneraktionen als Ausdruck und Teil des Protests unserer aktiven Fanszene gegen einen möglichen Investoreneinstieg bei der DFL mit kritischer Bezugnahme auf jene Strafe, die vor Kurzem Bayer 04 Leverkusen für ähnlich lautende Banner ihrer Anhängerschaft erhielt. Die polarisierende Wortwahl ist dabei vorrangig ein Stilmittel, um Aufmerksamkeit zu generieren", teilte Dynamo am Dienstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. 

Dynamo will Aktion vereinsintern analysieren

Vom Vorwurf der Diskriminierung distanziert sich der Club, nachdem Fans beim 1:2 in Ingolstadt am vergangenen Sonntag ein zweiteiliges Banner ausrollten. Darauf war zu lesen: "Es gibt nur einen lächerlichen DFB... und zwei Geschlechter!" Dynamo verwies auf sein Leitbild und die Fan-Charta. Der Club sei "offen für jeden, der die Werte des Vereins anerkennt: Menschen aller Schichten, Hautfarben und Kulturen kommen in unseren Farben zusammen". Dynamo wolle die Aktion vereinsintern mit den entsprechenden Fachbereichen analysieren und anschließend den Dialog mit der Fanszene suchen.  Der Deutsche Fußball-Bund hatte nach den Vorkommnissen in Ingolstadt ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Die angeforderte Stellungnahme hat Dynamo nach dpa-Informationen noch nicht versendet. 

DFB bestrafte Leverkusen-Aktion mit 18.000 Euro

Im November hatten Anhänger von Bayer Leverkusen im Spiel gegen Werder Bremen ein Banner mit dem Schriftzug "Es gibt viele Musikrichtungen, aber nur zwei Geschlechter" hochgehalten. Bayer wurde dafür in der vergangenen Woche zu einer Geldstrafe in Höhe von 18 000 Euro verurteilt, da der DFB dies als diskriminierendes und unsportliches Verhalten der Anhänger wertete. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz schützt jede Person vor Diskriminierung aufgrund des Geschlechts. Seit Januar 2019 ist im Geburtenregister neben "männlich" und "weiblich" auch die Option "divers" für intersexuelle Menschen möglich.

dpa

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR aktuell | 05. Februar 2024 | 17:45 Uhr

44 Kommentare

SGDHarzer66 vor 11 Wochen

Ich kann es nur begrüßen, das sich unsere Verantwortlichen nicht alle Frechheiten des Verbandes gefallen lassen und sich demonstrativ vor die aktive Fanszene stellen.
Gerade in der jetzigen Zeit sollte gelten: In den Farben getrennt - in der Sache vereint!

Reisender vor 11 Wochen

Cry me a river 😮‍💨
Horst, Du musst einfach mal anerkennen ,dass bei Dynamo in der Presseabteilung Leute sitzen, die Ihr Handwerk verstehen und immer noch unterscheiden können, ob jemand hinter jeder Ecke „Queer-Feindlichkeit“ hinein interpretiert( was ist das eigentlich für eine denglische Wortschöpfung🤔) oder ob das einfach nur eine Art der Meinungsfreiheit ist.
Ich weiß, es ist manchmal schwer zu ertragen, wenn man etwas lesen muss, was seiner Überzeugung nach falsch ist, aber auch ich muss manche Sachen ertragen, vor allem wenn es um das Thema „wie und als was fühle ich mich gerade“ geht.
Und was Leverkusen macht ,ist mir ziemlich egal, findet aber natürlich den Beifall derjenigen, welche die Meinung des DFB vertreten. Und wenn es noch “woke” ist , natürlich um so besser.
Aber Du kannst ja mal mit Betroffenen reden und deren Meinung kund tun. Ich habe es gemacht und was die denken habe ich hier schon geschrieben.

sportspecker vor 11 Wochen

Hallo Peti,
ich arbeite hier Momentan. Ich sehe hier beispielsweise viele, die das Wort Arbeit nicht unbedingt in Taten umsetzen. ( Mal nett umschrieben)
Zum Thema, Klasse Aktion der Dynamischen und natürlich durch die Masse der Leute ein beeindruckendes Zeichnen.
Darüber freue ich mich auch als Schachter.
Glück Auf

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