Handball | DHB-Pokal SC Magdeburg stürmt gegen Melsungen zum Pokalsieg
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Finale
14. April 2024, 17:23 Uhr
Der SC Magdeburg hat zum dritten Mal in seiner Vereinshistorie den deutschen Handball-Pokal gewonnen. Die Elbestädter trotzten dem Doping-Wirbel um den vorläufig suspendierten Torhüter Nikola Portner und setzten sich im Finale am Sonntag mit 30:19 (13:11) gegen den Außenseiter MT Melsungen durch.
SCM beendet Pokalfluch
Bester Werfer war Lukas Mertens, der sieben Tore erzielte und dafür sorgte, dass Magdeburg in der zweiten Halbzeit den Sieg sicher ins Ziel brachte. In der Defensive überragte wie bereits im Halbfinale Sergey Hernandez, der Portner im Tor des SCM erneut glänzend vertrat.
Der SCM beendete damit seinen Pokalfluch: In den vergangenen beiden Jahren hatte die Mannschaft von Trainer Bennet Wiegert jeweils das Endspiel verloren. Nun folgte der erste Triumph seit 2016 beim Final Four - und auch der große Traum vom Triple lebt weiter.
Ausgeglichener Beginn
Melsungen bot dem SCM von Beginn an die Stirn - und konnte sich auf auf seine Keeper Nebojsa Simic verlassen, der zahlreiche weitere Magdeburger Chancen entschärfte. So betrug der Rückstand des Außenseiters nach 21 Minuten nur einen Treffer. Doch weil Hernandez sein überragendes Wochenende fortsetzte, blieben die Magdeburger in Führung. Zur Pause lag das Wiegert-Team mit zwei Toren vorne, der Spanier hatte bis dahin bereits acht Paraden auf dem Konto.
SCM zieht nach der Pause davon
Im zweiten Durchgang blieb es ein munteres Spiel, doch der Druck der Magdeburger nahm zu - vor allem dank Mertens. Der 28-Jährige sorgte mit einem Lauf von vier Toren in Serie für den ersten Vier-Tore-Vorsprung der Partie (40.). Beim Stand von 23:17 hielt Hernandez erneut stark (47.) - und ließ sich für seine nächste Glanztat einige Sekunden lang feiern. Die Melsunger Gegenwehr war nun gebrochen.
Stimmen zum Spiel
"Es ist unfassbar schön, ganz oben zu stehen. Diese Mannschaft ist unglaublich. Einfach Wahnsinn. Es wird nie langweilig, Titel zu holen", sagte Magdeburgs Gisli Kristjansson am ARD-Mikrofon.
Mit Blick auf das Fehlen von SCM-Keeper Nikola Portner, der nach einer positiven Dopingkontrolle auf Crystal Meth fehlte, sagte Chefcoach Bennet Wiegert, er sei "ein Teil dieses Teams. Er hat seinen Teil beigesteuert, hat ganz emotionale Sachen in unsere WhatsApp-Gruppe geschrieben. Wir sind in dieser schweren Zeit bei ihm." Bei der Siegerehrung war Portner zumindest durch sein Trikot vertreten.
Kleines Finale: Flensburg schlägt Berlin
Zuvor hatte sich die SG Flensburg-Handewitt im kleinen Finale Platz drei gesichert. Der Tabellendritte der Handball-Bundesliga setzte sich dank einer Leistungssteigerung gegen die Füchse Berlin mit 31:28 (15:19) durch und entschädigte seine mitgereisten Fans für den ernüchternden Auftritt am Vortag gegen Melsungen (28:33). Dabei hatte die SG gegen die Hauptstädter zwischenzeitlich mit fünf Toren zurückgelegen.
dpa/sid/red
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL | 14. April 2024 | 19:30 Uhr
The_Duran vor 48 Wochen
Da scheint der User Name Programm zu sein.
Herzlichen Glückwunsch MT Melsungen zu dieser grandiosen Saison. Ganz starke Leistung. Ihr ward ein würdiger Gegner.
MiSt vor 48 Wochen
Eine gründlichere "Recherche" hätte ihnen gezeigt, dass die langjährige Spielstätte der MT Melsungen die Rothenbach-Halle in dem "Dorf" Kassel ist. Die Wurzeln der Melsunger Handballabteilung reichen in die Gründungszeit des modernen Handballsports als deutschen Gegenentwurf zum englischen Fußball zurück. "Unter dem Radar" laufen Sportarten heutzutage immer dann, wenn nicht genügend Kommerz daraus geschlagen werden kann, wie beispielsweise bei den von ihnen aufgezählten "invasiven" Sportarten. Dagegen stehen im Mutterland des Handballs, neben der absoluten Faszination dieses hochdynamischen Vollkontakt-Schachs, die Traditionen in Vereinen und Familien, die die ungebrochene Popularität begründen. In meiner Familie wird seit über 120 Jahren der Handball gelebt und wir sind Teil der großen Grün-Roten-Familie.
Roy_Bianco vor 48 Wochen
14000 Einwohner ist halt im Vergleich zu Magdeburg ein Dorf. Frag mich nur, wo da der Reiz liegt, in solchen Dorfhallen Profisport zu machen. Sportlich ist es trotzdem spannend aber frage mich echt, wieso Handball so unter dem Radar läuft.
Nach den Berichterstattungen hier hätte ich immer vermutet, dass es viel populärer ist als beispielsweise Eishockey aber so beliebt wie Basketball?