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Der "Sonderfall Ostdeutschland" bestimmt aktuell Talkrunden und Schlagzeilen. Oft wird dabei auch ein mediales Bild von Ostdeutschlands gezeichnet, das seit mehr als 30 Jahren bestehende Stereotype reproduziert.
MDR Dok Do 10.10.2024 20:15Uhr 89:52 min
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Eine aktuelle Analyse des MDR belegt, dass in überregionalen Medien häufig negativ über Ostdeutschland berichtet wird. Doch woher kommt diese Tendenz? Eine Ursachensuche.
Eine Befragung des MDR zeigt: Viele Menschen vor Ort nehmen die Berichterstattung über Ostdeutschland und Ostdeutsche als negativ und voreingenommen wahr. Eine Ursachensuche.
1991 wurde das Ende der Sowjetunion besiegelt und die einstige Weltmacht wird zur Regionalmacht. Diese Entwicklung wurde in Ostdeutschland genau verfolgt. Denn der einstige "große Bruder“ hat viele Menschen hier geprägt.
Das Lausitzer Revier ist eine Ausnahmeregion. Seit über hundert Jahren holt man hier Braunkohle aus der Erde. Die Region ist gezeichnet von einem unaufhörlichen Transformationsprozess.
Unternehmen in der Lausitz müssen sich grundlegend umorientieren, denn viele waren bisher von der Kohleindustrie abhängig. Jetzt sollen sie Geld von einem milliardenschweren Fonds der EU erhalten.
Während Berlin mit den ostdeutschen Ministerpräsidenten erneut um einen vorgezogenen Kohleausstieg ringt, arbeitet Hoyerswerda längst an der Realisierung der nächsten Utopie: eine Wirtschaft ohne Kohle.
In der Lausitz entsteht eine riesige Seenlandschaft, die Urlauber in die Region ziehen soll. Doch die Sache hat einen Haken: Bald schon könnte das Wasser extrem knapp werden.
Vor allem in Ostdeutschland gibt es immer mehr "Geisterdörfer": Orte ohne Infrastruktur und kaum noch bewohnt. Einige Ökonomen schlagen vor, diese Flecken aufzugeben. Sie zu erhalten sei zu teuer.
Die Metropolen des Ostens wachsen unaufhörlich, während ländliche Regionen zu veröden drohen. So war das viele Jahrzehnte lang. Doch es gibt einen neuen Trend im Osten: aufs Land hinaus! Landeroberung statt Landflucht.
Heute wurde die Osteliten-Studie beim OWF22 diskutiert. Bundeswirtschaftsminister Habeck nennt die Unterrepräsentanz von Menschen mit ostdeutschen Biografien in Wirtschaft und Politik "ernüchternd".
Bis heute finden sich in Führungspositionen in Bund und Ländern kaum Ostdeutsche. Ihr Anteil ist mehr als 30 Jahre nach der Wiedervereinigung in manchen Bereichen sogar zurückgegangen.
Sie machen Karriere, meistern Beruf und Familie, weil sie es nicht anders kennen. Sie pfeifen auf Emanzipation, weil sie schon emanzipiert sind. Was ist dran am Mythos "Ostfrau"? Eine dreiteilige Doku findet Antworten.