Rote Feuerameisen auf einem Baumstamm.
Rote Feuerameisen auf einem Baumstamm. Der Biss der Ameisenart gilt als sehr schmerzhaft. Bildrechte: IMAGO / Shotshop

Wissen-News Invasive Rote Feuerameise erstmals in Europa nachgewiesen

29. Januar 2024, 15:55 Uhr

Die Rote Feuerameise gilt als besonders aggressive Art, ihr Biss ist sehr schmerzhaft. Erstmals wurden die Tiere nun auch in Europa entdeckt - und das gleich zu Tausenden.

Erstmals gibt es einen Nachweis der gefürchteten Roten Feuerameise in Europa. Auf der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien wurden gleich Dutzende Nester der invasiven Art entdeckt, wie ein Forschungsteam berichtet. "Wir wussten, dass dieser Tag kommen wird", sagte der Hauptautor Mattia Menchetti vom spanischen Institut für Entwicklungsbiologie. Befürchtet wird, dass sich die invasive Spezies begünstigt durch den Klimawandel rasch auch in anderen europäischen Ländern ausbreiten könnte. Zunächst seien insbesondere Städte im Mittelmeerraum und Städte mit großen Häfen wie Amsterdam oder London in Gefahr, erläuterte das Forschungsteam.

Ursprünglich aus Südamerika stammend wurden Rote Feuerameisen (Solenopsis invicta) zunächst in die USA eingeschleppt. Die kleinen, aber sehr aggressiven und eine Vielzahl anderer Insekten vertilgenden Tiere verbreiteten sich dort ab etwa den 1930er Jahren rasant, in mehreren US-Regionen wurden die Bestände heimischer Ameisen drastisch reduziert. Zudem kommt es zu hohen Ernteschäden. Im Zuge von weltweitem Handel und Tourismus gelangte die Feuerameise später auch in viele andere Länder wie Japan, China, Australien und Neuseeland. "S. invicta ist eine der schlimmsten invasiven Arten", sagte Menchetti. "Sie kann sich erschreckend schnell ausbreiten."

Wörtlich übersetzt bedeutet der wissenschaftliche Name Solenopsis invicta "die unbesiegte Feuerameise". Bei einem Angriff beißen die Tiere zunächst und spritzen dann Sekret aus ihrem Giftstachel in die Wunde, oft mehrmals direkt hintereinander. Das Sekret enthält Substanzen, die eine brennende Hautreaktion hervorrufen. Die Attacken sind auch für Menschen sehr schmerzhaft und verursachen juckende rote Pusteln. Für Allergiker kann im Extremfall sogar Lebensgefahr bestehen.

dpa

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