Glückliche Frau trinkt grünen Smoothie.
Gerade zum Beginn des Jahres nehmen sich viele Menschen vor, eine Zeitlang zu fasten. Dies kann offenbar das Risiko für Entzündungen reduzieren. Bildrechte: IMAGO / imagebroker

Wissen-News So kann Fasten dabei helfen, Entzündungen zu reduzieren

30. Januar 2024, 13:52 Uhr

Britische Forschende haben herausgefunden, dass Fasten sich auf den Gehalt von Arachidonsäure im Körper auswirkt. Die Fettsäure spielt bei der Entstehung von Entzündungen eine Rolle – und bei der Wirkung von Aspirin.

Die Wissenschaftler von der Uni Cambridge analysierten dazu Blutproben von 21 Probanden, die erst eine Mahlzeit mit 500 kcal zu sich nahmen, dann 24 Stunden fasteten und schließlich wieder 500 kcal konsumierten. Dabei zeigte sich, dass eine verringerte Kalorienaufnahme mit einer Erhöhung des Arachidonsäure-Spiegels einherging, einer ungesättigten Fettsäure, die bereits mit dem Auftreten von entzündlichen Autoimmunerkrankungen wie Multipler Sklerose in Verbindung gebracht wurde. Als die Studienteilnehmer wieder Kalorien zu sich nahmen, ging auch der Arachidonsäure-Gehalt in ihrem Blut zurück.

Bei Zelluntersuchungen im Labor zeigte sich zudem, dass die Arachidonsäure für verringerte Aktivitäten des sogenannten NLRP3-Inflammasoms sorgte, eines Proteinkomplexes, der zu Entzündungsreaktionen im Körper führen kann. Dies war eine überraschende Erkenntnis, da die Arachidonsäure bisher für ein höheres Risiko für Entzündungen verantwortlich gemacht wurde und nicht für ein geringeres. "Das bietet eine potenzielle Erklärung dafür, wie Veränderungen bei der Ernährung – besonders das Fasten – uns vor Entzündungen beschützen können", erläutert die Studienautorin Clare Bryant. Vor allem die westliche, sehr kalorienreiche Ernährungsweise könnte dabei schädlich sein.

Insgesamt sei es noch zu früh, um sagen zu können, dass sich das Fasten auch positiv auf ein mögliches Risiko für entzündliche Erkrankungen wie Parkinson oder Alzheimer auswirken kann, da die beobachteten Effekte der Arachidonsäure nur kurzlebig seien, so die Forschenden. Aber die Studie biete weitere Hinweise auf die positiven Folgen einer Kalorienreduzierung. Außerdem gibt die Studie neue Hinweise darauf, wie anti-entzündliche Medikamente wie Aspirin im Körper wirken. Normalerweise wird Arachidonsäure nämlich schnell im Körper abgebaut, aber das Aspirin unterbricht diesen Prozess. Der erhöhte Arachidonsäure-Spiegel führt dann wie erwähnt zu einer geringeren Inflammasom-Aktivität und damit auch zu weniger Entzündungen.

cdi

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