Hubble fotografierte kleine Felsbrocken, die sich vom Asteroiden Dimorphos entfernen, nachdem die Nasa Sonde Dart dort einschlug
Astronomen beobachten mit dem Hubble-Teleskop einen kleinen Schwarm von Felsbrocken, der mutmaßlich von Asteroid Dimorphos (hier helles Objekt mit blauer Spur) abgeschüttelt wurde. Bildrechte: NASA, ESA, D. Jewitt (UCLA)

Planetenverteidigung Nach Crash der Dart-Sonde auf Asteroid Dimorphos: Hubble entdeckt wegfliegende Felsen

23. Juli 2023, 17:55 Uhr

Fast ein Jahr nach dem geplanten Crash der Nasa-Sonde Dart in den Asteroiden Dimorphos beobachten Astronomen mit dem Hubble-Weltraumteleskop kleine Felsen, die sich von dem getroffenen Himmelskörper entfernen.

Es war ein Test dafür, wie eine Verteidigung der Erde gegen gefährliche Asteroiden eines Tages aussehen könnte: Im vergangenen September lenkte die Nasa absichtlich ihre Raumsonde DART in den Asteroiden "Dimorphos". Das Raumschiff, dessen Name für "Double Asteroid Redirection Test" steht (und damit das Ziel des Experiments direkt nennt), krachte mit rund 22.500 Kilometern pro Stunde in den kleinen Himmelskörper mit dem Ziel, dessen Umlaufbahn um den etwas größeren Felsbrocken Didimos zu verändern. Das Experiment glückte tatsächlich.

Forscher: Felsen sind keine Trümmer vom Einschlag der Dart-Sonde auf Dimorphos

Nun beobachten Astronomen mit dem Hubble-Weltraumteleskop eine Reihe kleinerer Felsen, die sich offenbar durch den Crash von Dimorphos gelöst haben. Wie die Europäische Weltraumagentur Esa am Donnerstag mitteilte, wurden insgesamt 37 Objekte gezählt, deren Durchmesser zwischen einem und 6,7 Metern beträgt und die sich mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von einem Kilometer pro Stunde von ihrem Mutterkörper entfernen.

Die Wissenschaftler gehen nicht davon aus, dass es sich bei diesen Felsen um Trümmer des Aufpralls handelt. Sie vermuten stattdessen, dass die Steine bereits lose auf der Oberfläche von Dimorphos lagen und sich durch die Erschütterungen beim Aufprall gelöst haben könnten.

Nach Ansicht der Forscher lassen sich durch die Körper und ihre Flugbahnen eine Menge zusätzliche Daten gewinnen zur großen Frage, wie der Crashtest den Mutterkörper beeinflusst hat. Das könnte die esa-Mission Hera unterstützen. Die europäische Weltraumagentur will die gleichnamige Sonde im Jahr 2024 starten und damit die Effekte von Dart genauer studieren.

Dart und Hera: Wie können wir uns vor Dino-Killer-Asteroiden schützen?

Sowohl Dart als auch Hera sollen wichtige Hinweise darauf liefern, wie die Erde vor Asteroiden geschützt werden kann, die uns eines Tages bedrohen könnten. Ein solcher Asteroid, der heute Chicxulub-Impaktor genannt wird, stürzte vor rund 66 Millionen Jahren auf die Erde. Das löste eine heftige, globale Naturkatastrophe aus, die das Ende der Ära der Dinosaurier besiegelte.

Dieses Thema im Programm: MDR JUMP | Fakt oder Fake | 18. Februar 0022 | 05:17 Uhr

0 Kommentare