Wintersechseck, im Mojave Nationalpark in Californien.
Das Wintersechseck an seinem Höhepunkt. Dieses Bild wurde am 13. Dezember 2020 aufgenommen. Bildrechte: imago images/ZUMA Wire

Das Wintersechseck im Februar

Im Februar lohnt sich der Blick in die Sterne. Besonders interessant ist dabei die Konstellation des Wintersechsecks. Es besteht aus sechs hellen Sternen, die zu sechs unterschiedlichen Sternbildern gehören. Was es damit auf sich hat, erfahren Sie hier:

Wer im Februar gen Südhorizont blickt, wird am Abend das Wintersechseck erkennen. Es ist kein Sternbild im eigentlichen Sinne. Vielmehr ist es eine Konstellation aus hellen Sternen, die als Sterne erster Größe bezeichnet werden.

Zu dieser Größenklasse gehören insgesamt 22 Sterne, deren scheinbare Helligkeit weniger als 1,5 mag beträgt. Die Abkürzung mag steht dabei für Magnitude. Je geringer der Wert, desto heller der Stern oder Planet. Zum Vergleich: Saturn hat einen Wert von -0,47 mag und der Vollmond-Wert liegt bei -12,73 mag. 

Das Wintersechseck am Südhorizont

Das helle Wintersechseck besteht aus den Sternen Capella (im Sternbild Fuhrmann), Aldebaran (Sternbild Stier), Rigel (im Orion), Sirius (im Großen Hund), Prokyon (im Kleinen Hund) sowie Pollux, das sich im Sternbild Zwilling befindet. Das Wintersechseck kann man zwischen September und April beobachten, wobei es im September am Morgenhimmel und im April am Abendhimmel steht.

Mittendrin befindet sich der viel hellere Stern Beteigeuze. Wie Rigel gehört Beteigeuze ebenfalls zum Sternbild Orion. Übrigens: Beteigeuze und die Sterne Sirius und Prokyon bilden das gleichschenklige Winterdreieck.

 Diese Grafik zeigt die Sternenbilder und Sterne, die man im Wintersechseck erkennen kann.
Das Wintersechseck ist eine Konstellation aus hellen Sternen. Diese Grafik zeigt wie man sie erkennen kann. Bildrechte: Stellarium

Zu dieser Uhrzeit lohnt sich der Blick nach oben

Um die winterliche Konstellation zu beobachten, lohnen sich die Abendstunden. Die Konstellation wandert von Ost nach West, wobei man ihren Aufgang im Osten nicht sehen kann. Dieser findet nämlich bereits am frühen Nachmittag statt. Nach Sonnenuntergang lohnt sich allmählich der Blick nach draußen. Zu Monatsanfang wird die Sonne gegen 17 Uhr (mitteleuropäischer Zeit) untergehen. Am 28. Februar wird es um 17.49 Uhr soweit sein.

Wer das Wintersechseck betrachten möchte, sollte den Stern Beteigeuze zur Orientierung nutzen. Zu Monatsanfang wird er gegen 18.30 Uhr am südöstlichen Himmel zu erkennen sein. Über die Nacht hinweg wird sich der Stern gen Westen bewegen, wo er um 3.45 Uhr am Horizont untergehen wird. Seinen höchsten Punkt am Himmel erreicht Beteigeuze, wenn er in südlicher Himmelsrichtung steht. Am 1. Februar wird das um 21.30 Uhr der Fall sein. Am 15. Februar wird er bereits gegen 20.15 Uhr und am 28. Februar gegen 19.45 Uhr dort stehen.

Wie erkennt man das Wintersechseck?

Wenn der Stern Beteigeuze senkrecht zur südlichen Himmelsrichtung steht, kann man das Wintersechseck sehr gut erkennen. Beteigeuze gehört wie auch der Stern Rigel zum Sternbild Orion. Stellen Sie sich eine analoge Uhr vor und Beteigeuze ist der Mittelpunkt auf dieser Uhr. Lassen Sie den imaginären Zeiger auf circa fünf Uhr wandern, um den Stern Rigel zu finden.

Das Winterseckseck ist eine Konstellation aus hellen Sternen. Diese Grafik zeigt wie man sie erkennen kann.
Diese Grafik zeigt die Sternenbilder und Sterne, die man im Wintersechseck erkennen kann. Bildrechte: Stellarium

Nun lassen Sie den Zeiger im Uhrzeigersinn auf sieben Uhr wandern. Dort findet sich der Stern Sirius. Zwar ist Sirius der südlichste Stern des Wintersechsecks, dennoch bildet er die Spitze des Sternbilds Großer Hund (Canis Major). Für den nächsten Stern wandert der Zeiger auf neun Uhr. Dort erkennen Sie Prokyon, das scheinbar hellste Objekt im Sternbild Kleiner Hund (Canis Minor). Wenn der Uhrzeiger auf zehn Uhr steht, zeigt er auf Pollux, den hellsten Stern im Sternbild Zwilling (Gemini). 

Zwei Sterne fehlen noch: Capella aus dem Sternbild Fuhrmann (Auriga) und Aldebaran aus dem Sternbild Stier (Taurus). Für Capella steht der Zeiger zwischen zwölf und ein Uhr, für Aldebaran zeigt er auf drei Uhr. Verbinden Sie nun diese sechs Sterne und sie können das Wintersechseck erkennen. Übrigens: Wenn sie den Zeiger bei drei Uhr ein Stück verlängern, können sie auch die Plejaden erkennen.

An diesen Tagen ist der Mond im Weg

Die ideale Zeit, um Sterne zu beobachten ist, wenn der Mond nicht am Himmel steht. Denn er erleuchtet den ganzen Nachthimmel und lässt andere Sterne verblassen. Die gute Nachricht: Das Winterdreieck kann man bis zur Monatsmitte gut beobachten. Zwar ist der Mond in den ersten Februartagen noch ziemlich voll, dafür wird er erst nach 21 Uhr am Horizont erscheinen. Von Tag zu Tag wird er sogar etwas später aufgehen.

Am 21. Februar wird der Trabant als Halbmond erscheinen. Gegen 20 Uhr wird er dabei am südlichen Firmament stehen. Unter ihm wird der Stern Beteigeuze leuchten. Das Winterdreieck wird von Tag zu Tag früher am Horizont untergehen und der Erdtrabant wird zu einem Vollmond heranwachsen. Die frühen Februartage eignen sich somit besser für den Blick in die Sterne – vorausgesetzt das Wetter spielt mit.

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