Ein Mann sitzt im Auto und fährt mit Autopilot
Die Technik beim Autonomen Fahren schreitet voran, doch drei Viertel der Mitteldeutschen wollen auch in Zukunft die Hände am Lenkrad lassen. Bildrechte: imago images / Panthermedia

MDR-Meinungsbarometer Drei Viertel lehnen Autonomes Fahren und Carsharing ab

27. Mai 2020, 05:00 Uhr

Drei Viertel der Mitteldeutschen stehen der Technik des Autonomen Fahrens skeptisch gegenüber. Ebenso viele Menschen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen lehnen dem MDR-Meinungsbarometer mdrFRAGT zufolge Carsharing ab. Dafür nutzen wegen Corona mehr das Fahrrad oder gehen zu Fuß.

Drei Viertel der Menschen in Mitteldeutschland vertrauen der Technik des Autonomen Fahrens nicht. Laut einer Befragung des MDR-Meinungsbarometers mdrFRAGT gaben 75 Prozent der Befragten aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen an, dass sie das Lenkrad bei einer Marktzulassung dieser Technologie für den Straßenverkehr nicht aus der Hand geben würden. Immerhin 17 Prozent können sich das jedoch vorstellen. Bei den jüngeren Befragten sieht das erwartungsgemäß etwas anders aus. In der Gruppe der 16- bis 30-Jährigen können sich immerhin 26 Prozent vorstellen, das Lenkrad im Straßenverkehr an einen Autopiloten abzugeben.

Cahrsharing derzeit kein Thema

Auch beim Thema Carsharing denken drei Viertel der Mitteldeutschen eher konservativ. Dem Konzept, das eigene Auto aufzugeben und sich ein Kfz nur noch zu mieten, anstatt es selbst zu besitzen, stehen ebenfalls 75 Prozent der Sachsen, Sachsen-Anhalter und Thüringer eher skeptisch gegenüber. Sie wollen auch weiterhin an ihrem Privatauto festhalten. Lediglich ein Prozent der Befragten in den drei mitteldeutschen Bundesländern erklärte, Carsharing bereits zu nutzen. Immerhin zwölf Prozent erklärten sich bei einer entsprechenden flächendeckenden Verfügbarkeit bereit, auf das eigene Auto zu verzichten und auf Carsharing zurückzugreifen. Auch hier ist die Bereitschaft unter den 16- bis 30-Jährigen höher, von denen 18 Prozent ihre Bereitschaft zum "Autoteilen" erklärten.

Corona beeinflusst Wahl der Verkehrsmittel

Fahrradfahrerin mit Mund-Nasen-Maske unterwegs im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg
Wegen Corona fahren mehr Menschen öfter mit dem Fahrrad. Bildrechte: imago images/Seeliger

Auch auf das Mobilitätsverhalten der Mitteldeutschen ist die Corona-Krise nicht ohne Auswirkungen geblieben. So ergab das jüngste MDR-Meinungsbarometer, dass Corona auch die Wahl der Verkehrsmittel der Menschen im Sendegebiet geringfügig beeinflusst hat. So gaben 14 Prozent der mdrFRAGT-Gemeinschaft an, mittlerweile mehr zu Fuß zu gehen. Zwölf Prozent erklärten, nun öfter das Fahrrad zu nutzen als vor Corona. Das eigene Auto wird von jedem zehnten Befragten (10 Prozent) mehr genutzt. Fast jeder Vierte gab dagegen an, den öffentlichen Nahverkehr (24 Prozent) und den Fernverkehr der Bahn (21 Prozent) weniger zu nutzen als vor dem Beginn der Corona-Zeit. Für sehr viele der Befragten hat sich die Nutzung der Verkehrsmittel jedoch nicht geändert.

Corona ohne Einfluss auf Verkehrskonzepte

Mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Befragten glaubt trotz allem, dass die Corona-Krise gar keine Auswirkung auf die Entwicklung neuer, klimafreundlicher Verkehrskonzepte hat. Jeder Fünfte glaubt jedoch jeweils, dass die Krise die Entwicklung bremsen (19 Prozent) beziehungsweise beschleunigen wird (18 Prozent).

Mobilität der Zukunft - Wandel oder Weiter so? An der Online-Befragung von mdrFRAGT zum Thema "Mobilität der Zukunft - Wandel oder Weiter so?" hatten vom 21. bis zum 25. Mai 2020 insgesamt 16.278 Menschen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen teilgenommen.

10 Kommentare

CrizzleMyNizzle am 28.05.2020

Wenn man täglich viel fahren muss verstehe ich die Einstellung.
Aber ich fahre sehr gern Auto, mein nächstes Auto irgendwann wird auch ein paar von den neueren Assis haben.

CrizzleMyNizzle am 28.05.2020

ggf. die Kombinations von Sharing und autonomen Fahren?
Meiner Meinung nach sollte man die Frage getrennt stellen.

Aber überlegen Sie mal wie viele Menschen den Sicherheitsgurt ablehnten ;)
Wenn man danach geht was die Leute wollen würden wir uns nicht mehr weiter entwickeln...

Der Erfurter Bub am 28.05.2020

Scheinbar gibt es für viele von Ihnen nichts entspannenderes als morgens im Stadtverkehr an Roten Ampeln zu warten, anfahren,schalten ... Mist schon wieder rote Ampel, bremsen, stehen. Sich aufregen über den Fahrer davor, den Radfahrer daneben. Das ist schiere Entspannung. Oder 6h Autobahnfahrt Nachts zur Ostsee oder sonstwo hin. Prima endlich stumpfsinnig auf die finstere leere Straße starren, statt gemütlich bei autonom fahrenden Fahrzeugen ein Buch zu lesen oder andere Dinge zu erledigen. Wovor Die Angst? Durch Vernetzung und Autonomie wird die Fahrt auch für den Fahrer weniger hektisch. Das wird noch Jahrzehnte dauern bis alles serienreif funktioniert, aber ich freue mich drauf, gerade weil ich berufsbedingt sehr viel fahre. Sowohl PKW wie Lkw.

Mehr zu den Themen