Modul des Boeing CST-100 Starliner
Die Starlinerkapsel vor der Montage auf die Rakete im Kennedy-Spacecenter. Bildrechte: IMAGO/ZUMA Wire

19. Mai 2022 Zweiter unbemannter Testflug für Boeings Raumkapsel "Starliner"

19. Mai 2022, 09:18 Uhr

Boeing will die Raumkapsel "Starliner" in der Nacht zum 20. Mai bei einem weiteren Orbitalflug testen. Der "Starliner" soll neben der "Crew Dragon" von SpaceX wieder amerikanische Astronauten von den USA aus ins All bringen. Seit dem Ende des Spaceshuttles war die Nasa dafür auf die Sojuskapseln Russlands angewiesen. Das traditionsreiche Luftfahrtunternehmen Boeing liegt weit hinter dem Konkurrenten SpaceX zurück. SpaceX fliegt bereits seit zwei Jahren Astronauten ins All.

Update 19. Mai 2022, 9:15 Uhr (MESZ)
Der Start des Starliner-Raumschiffs verschiebt sich um wenige Stunden. Die Live-Übertragung soll auf dem YouTube-Kanal der US-Raumfahrbehörde Nasa ab Mitternacht erfolgen. Der Launch ist für den 20. Mai um 0:54 Uhr (MESZ) angesetzt. Ungefähr 31 Minuten nach dem Start soll das Starliner-Raumschiff seine vorläufige Umlaufbahn erreichen. Das Docking-Manöver an die Internationale Raumstation ISS soll in der Nacht zum 21. Mai beginnen.

Originalbeitrag vom 27. April 2022
Boeing plant zusammen mit der Nasa einen weiteren unbemannten Testflug der neuen Raumkapsel Starliner. Das Raumschiff CST-100 Starliner (CST für Crew Space Transportation) soll laut dem aktuellen Zeitplan mit einer Atlas V Rakete am 19. Mai um 18:54 Uhr Ortszeit im Kennedy Spacecenter in Floria abheben (in unserer Zeitzone also am 20. Mai kurz vor 1 Uhr in der Nacht). Es wäre der zweite Testflug für die Kapsel (Orbital Flight Test-2, kurz OFT-2), die demnächst Astronauten von amerikanischem Boden zur internationalen Raumstation ISS bringen soll. Aufgrund einer Reihe von technischen Problemen hatten frühere geplante Starts zur ISS immer wieder verschoben werden müssen.

Probleme mit Feuchtigkeit in Ventilen verhinderten frühere Testflüge

Boeing, die traditionsreiche US-Luftfahrtfirma, ist eines von zwei Unternehmen, die von der Nasa ausgewählt wurden, eine neue bemannbare Raumkapsel zu entwickeln. Seit dem Ende des finanziell extrem teuren Spaceshuttle-Programms waren die Amerikaner auf die Kooperation mit Russland angewiesen, um Astronauten zur Internationalen Raumstation ISS zu bringen. Die Entwicklung von Boeings Starliner wurde bislang allerdings durch einige Fehlschläge immer wieder zurückgeworfen.

Konkurrent SpaceX, das Unternehmen des Silicon-Valley-Milliardärs Elon Musk, fliegt mit seiner Dragon-Kapsel bereits seit 2020 Astronauten von amerikanischem Boden ins Weltall. Boeing testete den Starliner zwar bereits einmal erfolgreich bei einem unbemannten Flug in den niedrigen Erdorbit. Doch für die aktuelle Mission mussten die Ingenieure das Servicemodul der Kapsel austauschen, weil Feuchtigkeit in bestimmte Ventile eingedrungen war und zu Korrosion geführt hatte. Ursache dafür waren wahrscheinlich undichte Teflondichtungen.

Weiterer Test mit Astronauten geplant

Bei dem Testflug Ende Mail soll vor allem das Zusammenspiel aus Rakete und Raumfahrzeug geprobt werde. Die Kapsel soll in einen stabilen Orbit gebracht werden, an der ISS andocken und danach in einer von fünf vorbestimmten Zonen im Westen der USA wieder sicher landen. Verläuft die Mission erfolgreich, soll ein bemannter Flug mit Astronauten folgen.

(ens)

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