Covid-19 Alternative zur mRNA-Impfung: Sanofi und GSK geben Daten zu Omikron-Booster bekannt
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30. Juni 2022, 15:47 Uhr
Der Wettlauf um einen Booster-Impfstoff gegen die Omikron-Variante von Corona ist in vollem Gang. Neben Moderna und Biontech hat jetzt auch das Duo Sanofi und GSK Daten zu seinem Protein-basierten Booster mitgeteilt.
Die französisch-britische Pharmakooperation Sanofi und GSK arbeitet bereits seit Beginn der Pandemie an einem eigenen Impfstoff, der wie Nuvaxovid von Novavax ein sogenannter Protein-basierter Impfstoff ist. Im Februar hatten die Entwickler bereits auf Basis der Resultate ihrer klinischen Prüfung die Zulassung beantragt, die seitdem geprüft wird. Jetzt legen die Konzerne aber schon mit einer modifizierten Version nach, die als Booster gegen die Omikron-Variante eingesetzt werden könnte.
Sanofis Booster ist ein bivalenter Impfstoff
Bei dem Protein-Impfstoff handelt es sich um künstlich hergestellte Spikeproteine von Coronaviren, die Sanofi entwickelt hat. Sie werden zusammen mit einem Impfverstärker (Adjuvanz) von GSK gespritzt. Das Adjuvanz wird bereits bei Grippeimpfungen eingesetzt.
Die Booster-Version des Impfstoffs enthält neben einer ursprünglichen Variante des Spikeproteins von Sars-CoV-2 auch Spikeproteine der sogenannten Beta-Variante B.1.351, ist also ein sogenannter bivalenter Impfstoff. Beta war eine der ersten Immune-Escape-Varianten des Virus, die eine Reihe von Mutationen mit der aktuell dominanten Omikron-Variante gemeinsam hat.
72 Prozent Schutzwirkung gegen Omikron – wenige nachgewiesene Infektionen
Der Impfstoff wurde an insgesamt rund 23.000 Versuchspersonen getestet, bei mehr als 13.000 davon kam bereits der bivalente Booster-Impfstoff zum Einsatz. Laut Sanofi habe eine vollständige Impfung eine Schutzwirkung vor symptomatischer Ansteckung von insgesamt 64,7 Prozent innerhalb des Beobachtungszeitraums entfaltet. Wer zuvor bereits infiziert gewesen war, wurde durch die Impfung zu 75,1 Prozent geschützt. Wie bei allen Coronaimpfungen wird auch der Sanofi/GSK Impfstoff in zwei Dosen verabreicht, in einem Abstand von 22 Tagen.
Gegen Omikron habe die Schutzwirkung sogar bei 72 Prozent gelegen, allerdings war es innerhalb der Untersuchungsgruppe lediglich zu 71 Fällen mit einer durch Sequenzierung nachgewiesenen Omikron-Infektion gekommen.
Die beiden Pharmafirmen wollen mit den Daten nun auch die Zulassung ihres Booster-Vakzins beantragen.
(ens)