Ein Mann, der ein Laptop zu Hause Büro verwendet
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Wissen-News Digitaler Stress kann auch positiv sein

10. August 2023, 15:15 Uhr

Apps, E-Mails und ständige Benachrichtigungen: Der digitalisierte Alltag kann richtig stressig werden. Doch der digitale Stress kann auch positive Auswirkungen auf uns haben, wie Forschende aus Bayern zeigen.

Digitale Technologien und Medien sind in unseren Alltag integriert. Wir kommunizieren darüber miteinander, sie sind Voraussetzung für Arbeitsprozesse und gestalten unsere Freizeit. Doch sie haben unser Leben nicht nur erleichtert, sondern auch eine neue Form von Stress etabliert: Diesen digitalen Stress können wir nicht immer gut verarbeiten und er kann zu negativen gesundheitlichen Folgen führen, so das Team vom Bayerischen Forschungsverbund ForDigitHealth. Der hat vier Jahre lang zum gesunden Umgang mit digitalen Technologien geforscht.

Eine Frau an einem Laptop reibt sich die Schläfen
Zu viel digitaler Stress kann krank machen. Bildrechte: imago images / Westend61

Die Forschenden haben jedoch auch eine gute Nachricht: Der digitale Stress muss diese Auswirkungen nicht haben, sondern kann auch als positiv wahrgenommen werden. Es komme auf die Einstellung zum Stress an, heißt es. Bei Menschen, die ihn nämlich eher als Herausforderung statt als Belastung einstuften, könne er sich positiv auf Leistung und Wohlbefinden auswirken. Dafür müssten aber zwingend die Bedingungen passen: Zum einen betonen die Forschenden, dass Medienkompetenz wichtig sei und zum anderen helfe es, wenn man sich bei Problemen Unterstützung holen könne - etwa von einem IT-Helpdesk oder Kolleginnen und Kollegen. Diese Helfer sollten nicht nur das Problem an sich lösen, sondern den Hilfesuchenden zur Problemlösung befähigen, so dass er die Situation künftig lösen kann, ohne dass der Körper in Alarmbereitschaft versetzt wird, so die Forschenden.

Doch das Forschungsteam weist auch darauf hin, dass anhaltender digitaler Stress langfristig auch krank machen kann. So würde er etwa mit Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Depression in Verbindung gebracht werden. Grund dafür seien Entzündungsprozesse, die der Körper bei Stress durchlaufe, so die Forschenden. Deshalb forscht der Verbund auch an Möglichkeiten, wie das digitale Arbeiten und Leben gesünder gestaltet werden könnten. So sei etwa eine Technologie entwickelt worden, die das Arbeiten im Gehen ermögliche, da Bewegung gut geeignet sei, um Stress abzubauen. Außerdem sollen Apps dabei helfen den Stress besser bewältigen zu können. Mögliche Lösungsansätze für den Umgang mit digitalem Stress hat der Forschungsverbund auch in einem Online-Wegweiser veröffentlicht.

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