Produktion von Elektrofahrzeugen bei Volkswagen
Die Autobranche in Transformation Bildrechte: IMAGO/Kirchner-Media

Energiewende Digitalisierung und Elektromobilität müssen keine Jobkiller sein

08. Februar 2023, 16:02 Uhr

In der Automobilbranche wird es in den kommenden Jahren voraussichtlich einen grundlegenden Wandel geben, ausgelöst vor allem durch die beiden Tendenzen der Digitalisierung und Elektromobilität. Dies löst unter den Beschäftigten aber nicht nur Ängste vor einem möglichen Verlust des Arbeitsplatzes aus. Bei vielen von ihnen besteht auch eine hohe Bereitschaft zu Weiterbildung und persönlicher Veränderung, wie eine Studie der Uni Erlangen-Nürnberg ergeben hat.

Für die Untersuchung wurden insgesamt mehr als 4.000 Arbeitnehmer aus der Automobilbranche teils in qualitativen, teils in quantitativen Interviews befragt – ein Großteil davon vom Autobauer Volkswagen. "Entgegen der üblichen Sichtweise in der Forschung wollten wir den Fokus nicht darauf legen, was Transformation für die ferne Zukunft des Arbeitsmarktes bedeutet", erklärt die Studienautorin Prof. Sabine Pfeiffer. "Wir können zeigen, dass ein Großteil der Transformation bei den normalen Beschäftigten ankommt und von ihnen gestaltet wird." Die größten Probleme bei den Weiterbildungsmaßnahmen seinen laut den Befragten die Vereinbarkeit mit der Familie und die Erfahrung, dass sich eine bereits absolvierte Weiterbildung nicht "rechnete", also nicht mit einer inhaltlich adäquaten Stelle belohnt wurde.

In einer weiteren Studie des Fraunhofer IAO wurde untersucht, wie sich Beschäftigung, Arbeitsvolumen und Jobprofile in der Autobranche in den nächsten Jahrzehnten konkret verändern. Dabei kamen die Forschenden zum Ergebnis, dass die Beschäftigtenzahlen im Kfz-Gewerbe stark zurückgehen werden: bis 2030 von 435.000 auf 356000 Arbeitnehmer (minus 18 Prozent). Bis 2040 erwarten sie sogar einen Rückgang um 28 Prozent auf 312.000 Beschäftigte. Am stärksten wird der Arbeitskräftebedarf dabei in den Bereichen Handel (minus 34 Prozent) sowie Werkstatt und Teile (minus 24 Prozent) sinken.