✔️ Stimmt: Werther-Effekt führte zu einer Zunahme bei Suiziden

Geprüft von der MDR WISSEN-Redaktion am 14.09.2023

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Bildrechte: IMAGO/ Heritage Images

Johann Wolfgang von Goethe veröffentlichte 1774 mit "Die Leiden des jungen Werther" eines seiner erfolgreichsten Werke. Darin geht es um einen jungen Mann, der sich wegen einer unerfüllten Liebe letztlich das Leben nimmt. Schon kurz nach Erscheinen des Buchs beobachteten Zeitgenossen eine Zunahme bei der Zahl der Suizide. Auch später gab es immer wieder messbare Zuwächse bei den Selbstmorden nach populären Berichten über Suizide, wie bei Marilyn Monroe oder zuletzt in der US-Serie "Tote Mädchen lügen nicht". 1974 prägte der Soziologe David Philipps dafür den Begriff "Werther-Effekt". Experten warnen deshalb vor der romantischen Darstellung von Suiziden in Büchern und Filmen, die sich an Jugendliche richten. Für die Medien gibt es zusätzlich die Vorgabe, allgemein möglichst zurückhaltend über Selbstmorde zu berichten.

Quellen: Faust: Selbstmord als Nachahmungstat; Till/Niederkorthenthaler: Medien und Suizid: der aktuelle Forschungsstand zum Werther- und Papagano-Effekt - eine Übersichtsarbeit (DOI: https://doi.org/10.1007/s00729-019-00125-1)

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