✔️ Stimmt: Durchschlafen ist eine Erfindung der Moderne

Geprüft von der MDR WISSEN-Redaktion am 05.06.2022.

Sechs bis acht Stunden Nachtschlaf am Stück gelten als normal. Doch bevor die künstliche Beleuchtung üblich wurde, haben wir in zwei Phasen geschlafen. Die Menschen praktizierten einen biphasischen Schlaf. Das heißt, dass sie zwischen zwei Schlafphasen mitten in der Nacht stundenlang wach waren. In diesem Zeitraum war Zeit für Gebete, Sex oder Unterhaltungen. Die gesamte Schlafdauer war aber vergleichbar mit heute. Verändert haben sich seitdem vor allem zwei Dinge: der Zeitpunkt des Einschlafens und die Art des Aufwachens. Künstliches Licht machte es möglich, am Abend länger wach zu bleiben. Der Wecker ermöglichte das Aufstehen zu einer bestimmten Uhrzeit. Den Menschen blieb schlicht keine Zeit mehr, um mitten in der Nacht wach zu sein. Studien zeigen: Menschen neigen von sich aus durchaus zu biphasischem Schlaf. Bei Reduktion der Beleuchtungszeit auf max. 10 Stunden würden wir auch heute mit einer Unterbrechung von ein bis drei Stunden schlafen.

Faktencheck
Bildrechte: MDR/imago/Westend61

Quellen: doi.org/10.1111/j.1365-2869.1992.tb00019.x; doi.org/10.1086/ahr/106.2.343

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