Internationale Raumfahrt Russisches Forschungsmodul soll an ISS andocken

29. Juli 2021, 11:54 Uhr

Die Augen aller Weltraumfans sind heute auf die Internationale Raumstation ISS gerichtet. Schafft das neue russischen Forschungsmodul das Andocken? Die NASA überträgt live.

Das neue Forschungsmodul Nauka an der ISS
Die Illustration der NASA zeigt das neue Forschungsmodul unten, zusammen mit dem neuen Roboterarm der ESA. Bildrechte: NASA

Всё хорошо, что хорошо кончается. Das ist die russische Variante des deutschen Sprichwortes: Ende gut, alles gut. Darauf werden Mitarbeiter von Roscosmos hoffen, wenn sie wie wir heute um 14:30 das Andockmanöver des neuen russischen Moduls Nauka (Wissenschaft) an der Internationalen Raumstation ISS beobachten.

Nach jahrzehntelanger Arbeit mit vielen Verzögerungen und Pannen, soll das Forschungsmodul endlich an der Station ankommen. Seit Mitte der 1990er-Jahre arbeitet Roscosmos an dem Projekt. Am 21. Juli 2021 startete die Proton-Rakete endlich, dann der nächste Schock. Das Haupttriebwerk, mit dem das Modul zur ISS fliegen soll, zündete nicht. Auch ein Teil der Manövrierdüsen fiel aus. Offenbar alles keine Gründe, den Anflug abzubrechen oder das Andocken nicht zu vollziehen. Laut Roscomos gab es gestern um 15:43 (MESZ) die letzte nötige Kurskorrektur für den Anflug. Weitere Bahnkorrekturen seien nicht geplant. Die NASA überträgt das Mänöver ab 14:30 live. Hier können sie dabei sein

Und auch die Europäische Raumfahrtagentur ESA blickt aufmerksam in den Orbit. Denn Nauka ist nicht allein unterwegs. Am neuen Modul befindet sich ein weiter Roboterarm für die Raumstation. Damit wird dann auch der russische Teil der ISS über einen Roboter verfügen, der die Besatzung bei Außeneinsätzen unterstützt. Er hat eine Länge von 11 Metern und kann an verschiedenen Teile des Moduls angedockt werden. Beide Enden können dabei entweder die Verankerung übernehmen oder als zusätzliche "Hand" die Arbeit unterstützen.

Die Grafik zeigt den Aufbau der ISS mit dem neuen Roboterarm und dem neuen Modul Nauka
Die Zeichnung der ESA zeigt den Aufbau der Station mit dem neuen Roboterarm (ERA - in rot) am Nauka-Modul. Bildrechte: ESA

gp