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Bildrechte: ULA (United Launch Alliance)

US Space Force Krieg der Sterne: USA schickt ihre erste Streitkraft ins Weltall

03. April 2020, 13:58 Uhr

Am Donnerstag, den 26. März, hat Star Wars offiziell begonnen: Mit zirka einer Stunde Verspätung startet die erste Rakete der amerikanischen Weltraum-Armee "US Space Force" in den Orbit. An Bord befindet sich ihre erste Streitkraft, ein militärischer Kommunikationssatellit.

Es handelt sich um einen von sechs Satelliten, die zu einem AEHF-System gehören. Damit ist ein Advanced Extremely High Frequency System gemeint, dass die Kommunikation in Krisen- und Kriegszeiten aufrecht erhalten soll. Fünf der Satelliten befinden sich bereits im geostationären Orbit – einer Umlaufbahn, die in rund 39.000 Kilometern Entfernung zur Erde liegt, einem zehntel des Abstandes zwischen Erde und Mond.

Dieser Satellit ist der erste, der von der Weltraumarmee betrieben wird. Mit einer Atlas V Rakete wurde die "Streitmacht" in den Weltraum befördert, wo sie in sicherer Entfernung in Stellung gehen wird. Dabei handelt es sich tatsächlich aber nur um einen Kommunikationssatelliten und kein Science-Fiction Objekt mit Laser-Waffen.

Die erste Weltraumarme, die US Space Force, bei ihrem ersten Raketenstart

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Die Trägerrakete wird zum Launch-Tower von ULA, der United Launch Alliance, transportiert. Bildrechte: ULA (United Launch Alliance)
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Die Trägerrakete wird zum Launch-Tower von ULA, der United Launch Alliance, transportiert. Bildrechte: ULA (United Launch Alliance)
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Mittlerweile befindet sich auch ihr Raketenkopf an der richtigen Stelle. Bildrechte: ULA (United Launch Alliance)
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Die Rakete gehört der ersten Weltraumarmee, der US Space Force, an. Hier ist ihr Logo zu sehen. Bildrechte: ULA (United Launch Alliance)
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Es wird allmählich dunkel am Launch-Tower von ULA. Der Start der ersten Rakete der Weltraumarmee rückt näher. Bildrechte: ULA (United Launch Alliance)
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Die Rakete hebt ab... Bildrechte: ULA (United Launch Alliance)
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... und ihre Triebwerke speien Feuer. Bildrechte: ULA (United Launch Alliance)
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Die Rakete ragt in den Himmel... Bildrechte: ULA (United Launch Alliance)
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... und der erste Raketenstart der US Space Launch ist geglückt. Bildrechte: ULA (United Launch Alliance)
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Was ist die US Space Force?

Wobei diese Idee nicht so abwegig ist. Es sollte fast zwei Jahre dauern, bis die erste Weltraumarmee der Erde tatsächlich das Weltall betritt. Am 18. Juni 2018 kündigte der amtierende US-Präsident Donald Trump bei einer Ansprache vor dem National Space Council – ein Rat für nationale Sicherheitsfragen sowie internationaler Weltraumpolitik – an, eine Weltraumarmee zu gründen. Der erste Space Council wurde 1989 von der Georg H.W. Bush-Administration gegründet und bereits 1993 aufgelöst. Erst 2017 wurde er von der Trump-Administration erneuert.

Warum gibt es die Weltraumarmee?

Präsident Trump unter schreibt ein Dekret.
Präsident Trump unter schreibt ein Dekret zur Schaffung der US Space Force. Bildrechte: US Space Force_US Air Force_Airman 1st Class Spencer Slocum

Welchen Zweck die Weltraum-Armee erfüllen soll, machte der Vizepräsident Mike Pence in einer Rede am 10. August 2018 deutlich: "Viele Jahre haben Länder wie Russland, China, Nordkorea oder Iran Waffen angestrebt, um unsere Navigations- und Kommunikationssatelliten mit elektronischen Angriffen vom Boden aus zu stören. In jüngster Zeit arbeiten unsere Gegner daran, Kriegswaffen ins Weltall zu bringen." Offiziell besteht die US Space Force seit dem 20. Dezember 2019, als Trump den "National Defence Authorization Act for Fiscal Year 2020" unterschrieb.

Trotz Corona wurde am Start festgehalten

Während Europa seine Raumhäfen lieber schließt, hält die USA an ihren jetzigen Missionsplänen fest – auch wenn sie die Situation stetig neu bewertet. Der Launch diente der nationalen Sicherheit Amerikas, so die Begründung.

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Das Logo der amerikanischen Weltraumarmee US Space Force. Bildrechte: ULA (United Launch Alliance)

Der Commander des Zentrums für Weltraum- und Raketensysteme in Florida, John F. Thompson, versichert, dass die Situation vom US-Verteidigungsministerium täglich überwacht wird. Doch "selbst angesichts einer globalen Pandemie müssen wir weiterhin wichtige Aufgaben für die Mission erfüllen. Der Satellit unterstützt den Präsidenten und andere führende Persönlichkeiten der Welt bei der kritischen Kommunikation rund um den Planeten. Dieser Start erweitert diese Kommunikation auf einen Zeitraum nach 2030."

Das klingt einleuchtend, doch die Satelliten, die zwischen 2010 und 2019 in die geostationäre Umlaufbahn gebracht wurden, lösen das vorhandene und ältere Kommunikationssystem Milstar (nur) ab. Gebaut wurden die neuen Satelliten vom amerikanischen Rüstungs- und Technologiekonzert Lockheed Martin Space Systems. Po Satellit zahlte die US-Regierung 850 Millionen US-Dollar (umgerechnet zirka 774 Millionen Euro).

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