Nahaufnahme des Bauches mit hochgezogener Bekleidung einer schwangeren Frau von leicht schräg oben, Hände auf Bauch, im Hintergrund modernes Wohnzimmer unscharf mit Sofa, Kissen und Pflanze. Sonne auf Bauch mit Schatten, die ein Herz formen.
Gut, wenn in der Schwangerschaft alles gut ist. Und gut, wenn mögliche Komplikationen rechtzeitig erkannt werden können. Bildrechte: imago/Cavan Images

Medizin Früherkennung für drei häufige Schwangerschafts-Komplikationen könnte möglich werden

17. Januar 2023, 11:43 Uhr

Früh erkannt, früh verhindert: Schwangerschaftsdiabetes, Schwangerschaftsvergiftung (Präeklampsie) und Gallenstauung (intrahepatische Cholestase) sind gefährliche, aber auch häufige Komplikationen für werdende Mütter. Die Ursachen dieser Schwangerschafts-Erkrankungen sind nicht vollständig geklärt. Forschende an der Universität Ningbo in China haben jetzt aber Biomarker ausgemacht, mit denen eine Früherkennung möglich sein könnte.

"Die Stoffwechselprodukte der Darmflora, kurzkettige Fettsäuren, stehen während der Schwangerschaft in engem Zusammenhang mit diesen Schwangerschaftskomplikationen. Sie können als potenzielle Marker für Schwangerschaftskomplikationen verwendet werden", so Rongrong Xuan aus dem Forschungsteam. Das fand unter den kurzkettigen Fettsäuren mehrere starke Kandidaten für Biomarker, insbesondere Isobuttersäure. Patientinnen mit Schwangerschaftsdiabetes und Präeklampsie wiesen zudem erhöhte Werte von Isovaleriansäure, Essigsäure und Propionsäure auf – die beiden letzteren möglicherweise aufgrund eines Ungleichgewichts der Blutfette (Dyslipidämie). Frauen, bei denen eine Gallenstauung diagnostiziert wurde, wiesen viel niedrigere Werte aller kurzkettigen Fettsäuren mit Ausnahme der Isobuttersäure auf und ihre Hexansäurespiegel standen in starkem Zusammenhang mit ihrer Erkrankung.

Diese Erkenntnisse würden einen Grundstein legen, um den genannten schwangerschaftsbedingten Krankheiten künftig vorbeugen zu können. Die Forschungsgruppe sagt, weitere Arbeiten müssen jetzt das Mikrobiom im Stuhl untersuchen, um weitere Zusammenhänge festzustellen. Weiterhin sollten nun Daten über den Lebensstil sowie der Mikrobiota im Genitalbereich analysiert werden.