Wissen-News Uni Leipzig: Großflächige Waldrodung verringert Wolkenbildung
Hauptinhalt
11. September 2024, 09:52 Uhr
Leipziger Forscher haben herausgefunden, dass die großflächige Abholzung von Wäldern stärker erwärmend auf das Klima wirkt als bisher angenommen. Die kühlende Wirkung der Wolkenbedeckung wird in der Folge um fast die Hälfte reduziert.
Die Experten um Hao Luo und Johannes Quaas vom Institut für Meteorologie der Universität Leipzig wiesen durch Analyse von Computersimulationen und Beobachtungen eine Abnahme von Wolken in diesen abgeholzten Gebieten nach. Rodung wirkt durch das Freisetzen von Kohlendioxid erwärmend, gleichzeitig sind aber auch Wälder dunkler als die Gebiete nach der Rodung. Dies führt zu einem abkühlenden Effekt, weil weniger Sonnenlicht absorbiert wird. Die neue Studie konnte belegen, dass die Verringerung der Wolkenbedeckung diese kühlende Wirkung um fast die Hälfte reduziert.
Auswirkungen von Rodungen auf das Klima bisher noch nicht ausreichend untersucht
"Wir haben herausgefunden, dass als Folge von Entwaldung global die tiefliegenden Wolken abnehmen, und in den Tropen auch hochliegende Wolken", erklärt Luo. "Tiefliegende Wolken wirken abkühlend auf das Klima, weil sie viel Sonnenlicht reflektieren", fügt Quaas hinzu. Die Wissenschaftler analysierten idealisierte Entwaldungssimulationen mit Klimamodellen und Reanalysen und lieferten auf dieser Grundlage Erkenntnisse über eine lokale Abnahme der globalen tiefliegenden Wolken und der tropischen hochliegenden Wolken als Folge der Abholzung von Wäldern im großen Stil.
"Die verringerte Wolkenbedeckung lässt sich durch Veränderungen des turbulenten Wärmeflusses an der Oberfläche erklären, der den Auftrieb und die Feuchtigkeit in unterschiedlichem Maße verringert", so Quaas, der auch beim Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung Halle-Jena-Leipzig (iDiv) tätig ist. Die Auswirkungen der unterschiedlichen meteorologischen Prozesse in Wäldern und gerodeten Gebieten auf die Wolken und die damit verbundene Strahlungsbilanz sind den Forschenden zufolge noch nicht ausreichend untersucht worden.
Links/Studien
Die Studie "Decreased cloud cover partially offsets the cooling effects of surface albedo change due to deforestation" ist im Fachjournal "Nature Communications" erschienen.
cdi/pm
MDR-Team vor 3 Wochen
Hallo Eulenspiegel1,
großflächige Waldrodung hat tatsächlich mehrere negative Effekte auf das Klima. Einerseits wird weniger CO2 durch die Bäume gebunden, was zur Beschleunigung des Klimawandels beiträgt. Andererseits führt weniger Vegetation zu einer geringeren Wolkenbildung, was zu einer stärkeren Erwärmung der Erdoberfläche durch mehr einfallende Sonnenenergie führt.
- Das MDR WISSEN Team
Eulenspiegel1 vor 3 Wochen
"Großflächige Waldrodung verringert Wolkenbildung"
Damit wird weniger CO2 gebunden und der Klimawandel wird beschleunigt. Gleichzeitig sorgt die geringere Wolkenbildung das mehr Sonnenenergie unsere Erde aufnehmen muss damit wird der Klimawandel noch ein mal beschleunigt.