Ein neugeborenes Baby im Brutkasten.
Brutkästen sind wichtig für das Überleben von Frühchen, können aber auch ihr Gehör schädigen. Bildrechte: IMAGO / Eastnews

Schwangerschaft und Geburt Laute Brutkästen können Gehör von Frühchen schädigen

15. Mai 2023, 13:46 Uhr

Für viele zu früh geborene Babys ist ein Brutkasten der Lebensretter. Eine Studie von Unis aus Wien, München, Hamburg und Osnabrück hat jetzt aber gezeigt, dass die auch Inkubatoren genannten Geräte zu Beeinträchtigungen beim Hörvermögen der kleinen Menschen führen können.

Für viele zu früh geborene Babys ist ein Brutkasten der Lebensretter. Eine Studie von Unis aus Wien, München, Hamburg und Osnabrück hat jetzt aber gezeigt, dass die auch Inkubatoren genannten Geräte zu Beeinträchtigungen beim Hörvermögen der kleinen Menschen führen können.

Die Experten nutzten dafür ein Frühgeborenen-Modell, dass zusammen mit Mikrofonen zur Tonmessung in einen Brutkasten platziert wurde. Dazu wurden verschiedene Geräusche abgespielt, wie sie auf einer Neugeborenen-Intensivstation (NICU) typisch sind und analysiert, wie diese durch den Inkubator verändert werden. Das Ergebnis: Besonders wenn der Brutkasten geöffnet oder an ihm gearbeitet wird, werden verschiedene Grenzen für eine zulässige Lautstärke überschritten.

Der Grund dafür liegt laut den Forschenden darin, dass der Inkubator zwar verschiedene Geräusche dämpfen kann, andere aber dafür durch seinen Hohlraum-Charakter verstärkt. Die Wissenschaftler betonen, dass ihre Erkenntnisse nicht auf alle Arten von Brutkästen generalisierbar sind. Andererseits fanden die Messungen allerdings auch unter Idealbedingungen im Labor statt und die Geräusche könnten im Klinikalltag für die Frühchen tatsächlich noch lauter sein. Auf jeden Fall müssten weitere Studien nun noch genauer die konkreten Auswirkungen auf die Neugeborenen unter die Lupe nehmen.