Schulunterricht mit einem interaktiven Whiteboard.
Mathe-Unterricht in einer 7. Klasse an der Europaschule in Guben. Laut einer aktuellen Studie gibt es bei den MINT-Fächern immer noch große Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen. Bildrechte: IMAGO/Rainer Weisflog

Naturwissenschaften und Technik Mädchen fallen bei MINT-Fächern weiter zurück

12. Mai 2023, 09:46 Uhr

Die sogenannte MINT-Bildung, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, ist ein wichtiger Teil der schulischen und universitären Ausbildung von jungen Menschen und könnte in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen. Eine aktuelle Studie der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech) hat nun jedoch gezeigt, dass es in diesem Bereich in Deutschland immer noch große Geschlechterunterschiede gibt, die zuletzt sogar noch gestiegen sind.

Denn laut der Untersuchung haben in der 4. Klasse Jungen gegenüber Mädchen heute einen Leistungsvorsprung von rund 15 Lernwochen. Eine weitere Herausforderung ist die gewachsene Migration nach Deutschland in den vergangenen Jahren: Gegenüber Kindern ohne Migrationshintergrund haben neu zugewanderte Kinder am Ende der 4. Klasse in Mathematik einen Leistungsrückstand von rund eineinhalb Schuljahren.

Dazu kommt, dass Frauen in MINT-Ausbildungsberufen sowie dualen Studiengängen in MINT-Fächern weiterhin deutlich unterrepräsentiert sind. Immerhin ist ihr Anteil unter den Absolvierenden eines klassischen MINT-Studiums leicht auf 31 Prozent angestiegen. "Dass wir viele Mädchen früh für die MINT-Bildung verlieren, sollten wir – schon wegen des Fachkräftemangels – nicht hinnehmen", betont der Studienleiter Olaf Köller vom Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik.

Link zur Studie: MINT Nachwuchsbarometer 2023