Raumfahrt in Krisenzeiten Trotz Ukraine-Krieg und Spannungen im All: Drei Kosmonaten auf der ISS angekommen
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18. März 2022, 21:42 Uhr
Inmitten der Spannungen zwischen Russland und dem Westen sind drei Kosmonauten auf der internationalen Raumstation ISS angekommen. Anschließend sollte die Geburtstagsfeier für den deutschen ESA-Astronauten Matthias Maurer beginnen.
In der Ukraine herrscht Krieg und zwischen dem Roskosmos-Chef Dmitry Rogozin und Nasa-Astronauten kommt es auf Twitter zu heftigen Wortgefechten. Rogozin hatte immer wieder einen möglichen Absturz der Internationalen Raumstation ISS skizziert, wenn sich Russland aufgrund der westlichen Sanktionen aus der internationalen Kooperation im Weltall entfernen würde. Inzwischen haben aber sowohl Roskosmos als auch Nasa erklärt, dass sie die Zusammenarbeit auf der ISS fortsetzen wollen.
Und so sind heute (18. März) drei Kosmonauten wie geplant auf der ISS angekommen. Sie waren mit einem Sojus-Raumschiff vom Raumfahrtbahnhof Baikonur in Kasachstan gestartet. Nach rund drei Stunden Flug im All dockte das Raumschiff an der ISS an. Dabei handelt es sich um eine rein russische Besatzung, was seit Jahren nicht mehr der Fall war.
Die drei Kosmonauten im Überblick
Zur Besatzung gehören Oleg Artemjew, Denis Matwejew und Sergej Korssakow. Artemjew ist ein erfahrener Astronaut, der bereits drei Außeneinsätze durchgeführt hatte und in seinem Leben bereits mehr als ein Jahr im All verbracht hatte. Währen der Mission wird er als Kommandant fungieren. Für die beiden anderen wird es der erste Weltraumflug überhaupt werden. Matwejew ist seit 2010 bei Roskosmos und wie Korssakow, der zwei Jahre später zur Raumfahrtbehörde kam, als Ingenieur und ausgebildeter Kosmonaut tätig.
Ausgeglichenes Nationenverhältnis auf der ISS
Momentan arbeiten zwei Russen und vier US-Amerikaner sowie der deutsche ESA-Astronaut Matthias Maurer auf der ISS. Die beiden Kosmonauten Anton Schkaplerow und Pjotr Dubrow sollen gemeinsam mit dem Nasa-Astronauten Mark Vande Hei voraussichtlich Ende März zur Erde zurückkehren. Thomas Marshburn, Raja Chari und Kayla Barron sowie Maurer werden weiterhin auf der ISS bleiben.
Mit den neuen drei Kosmonauten werden zwischenzeitlich dann vorübergehend wieder zur Hälfte westliche und östliche Raumfahrer auf der ISS sein. Die Stimmung auf der ISS selbst soll angenehm sein und man würde weiterhin normal miteinander umgehen. Anfang März hatte der ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher mit Maurer gesprochen. Dieser hatte versichert, dass man sich gut verstehe. Selbstverständlich ist dies Angesicht der russischen Aggressionen auf der Erde nicht. Für Maurer unbegreiflich:
Aus der Perspektive des Weltraums sieht man, wie fragil unser schöner Planet ist. Da ist es unverständlich, dass man hier Krieg führt.
Friedliche Stimmung an Maurers Geburtstag?
Die drei Kosmonauten werden bereits nach knapp drei Stunden Flug an die ISS andocken. Der Launch wird am 18. März um 16.55 Uhr (MEZ) erfolgen. Eine Live-Übertragung soll es nicht geben. Nach der Ankunft feiere man gemeinsam den 52. Geburtstag von Matthias Maurer, erklärte der Saarländer der dpa. Dementsprechend möchte er Spezialitäten aus seiner Heimat servieren. Er müsse aber mal schauen, ob noch genügend Essen da sei.
Ein verspätetes Geburtstagsgeschenk wird Maurer am 23. März einlösen können. Dann darf er nämlich seinen ersten Weltraumspaziergang machen. Dafür hatte er auch sein Russisch verbessert, denn er sollte diesen von einem russischen Modul aus tätigen – das wäre das erste Mal, dass ein Europäer von einem russischen Modul der ISS zu einem Außeneinsatz aufbrechen würde.
Dieser Plan hat sich jedoch kurzfristig geändert. Maurer wird den Einsatz nun vom amerikanischen Modul aus tätigen. Laut Nachfrage bei der Esa liegt dies nicht am Ukraine-Krieg. Die Mission, für die Maurer ursprünglich trainiert hat, verschiebt sich nach hinten – zu einem Zeitpunkt, an dem der deutsche Astronaut nicht mehr auf der ISS sein wird. Am 23. März wird er dann mit seinem amerikanischen Kollegen Chari gemeinsam auf einen Weltraumspaziergang gehen.
Kiel_oben am 21.03.2022
das wär auch langweilig oder sollen Atheistinnen Mond besiedeln
genauso kindisch wäre Frage warum nicht alle Bauern oder Meister sind
die Vielfalt macht das Leben aus
auch in Bayern wollen nicht alle das selbe sein und tun
MDR-Team am 18.03.2022
Hallo nl aus jena,
danke für den Hinweis. Da hatte sich wohl der Fehlerteufel eingeschlichen. Wir haben ihn verscheucht und den Fehler korrigiert.
Freundliche Grüße
Anni22 am 19.03.2022
Die gehört einem Elon Musk, nicht der NASA, soviel ich weiß.