Das von der russische Raumfahrtbehörde Roskosmos zur Verfügung gestellte Handout zeigt erste Aufnahmen der Mondoberfläche.
Russische Raumsonde sendet Aufnahme vom Mond Bildrechte: picture alliance/dpa/Russische Raumfahrtbehörde Roskosmos | -

Wissen-News Luna 25: Trotz Absturz – russisches Mondprogramm geht weiter

22. August 2023, 09:33 Uhr

Am Wochenende stürzte die russische Mondmission Luna 25 auf der Oberfläche des Trabanten ab. Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos hat jetzt den Grund für das Scheitern der Mission verkündet und versichert, dass sie an ihren Mondplänen weiter festhält.

Die russische Mondmission Luna 25 ist am 19. August 2023 auf der Mondoberfläche abgestürzt. Trotzdem soll das Mondprogramm laut dem Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Juri Borissow, fortgesetzt werden. "Auf keinen Fall sollte das Mondprogramm unterbrochen werden – das wäre die schlechteste Entscheidung", erklärte er am Montag (21. August) im russischen Staatsfernsehen, wie die deutschen Presseagentur dpa berichtet.

Die Sonde war gut eine Woche nach ihrem Start am Wochenende nach einem Zwischenfall auf der Mondoberfläche aufgeschlagen und dort zerschellt. Es war die erste Mondmission Russlands seit 47 Jahren. Borissow erklärte nun, dass ein Motor, der die Position der Sonde in der Mondumlaufbahn für die am Montag geplante Landung korrigieren sollte, nicht rechtzeitig habe abgeschaltet werden können. Er lief 127 Sekunden statt der geplanten 84: "Das Unglück ist passiert, weil der Motor 43 überflüssige Sekunden gearbeitet hat. Aus diesem Grund bewegte sich das Gerät in eine offene Mondumlaufbahn und stürzte dann auf die Oberfläche des Erdtrabanten." Eine Expertenkommission solle nun untersuchen, wie es zu der Panne kommen konnte.

Trotz der gescheiterten Mission konnte Roskosmos einige Erkenntnisse durch den Flug zum Erdtrabanten erhalten. Es sei gelungen, den neuen Apparat auf die Mondumlaufbahn zu bringen und einige wissenschaftliche Experimente auszuführen, sagte Borissow – ohne Details zu nennen. Bis 2040 will Russland eine eigene Raumstation auf dem Himmelskörper errichten. Die nachfolgenden Mondmissionen Luna 26 soll bis 2027, Luna 27 bis 2028 und Luna 28 bis 2030 zum Mond aufbrechen.

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