Ein Screenshot von der Live-Übertragung der Mondmission Chandrayaan 3. Zu diesem Zeitpunkt ist die Mission gereade erfolgreich auf der Mondoberfläche gelandet. Links der indische Premierminister Narendra Modi, rechts eine Animantion der Mondlandung.
Bildrechte: Isro (Youtube)

Wissen-News Chandrayaan 3: Indien ist erfolgreich auf dem Mond gelandet

24. August 2023, 10:59 Uhr

Mit der Chandrayaan-3-Mission ist die indische Raumfahrtbehörde Isro am 23. August 2023 erfolgreich auf dem Mond gelandet. Für die nächsten zwei Wochen soll die Region um die Landestelle untersucht werden – teilweise mit einem kleinen Rover.

Was den Russen mit ihrer Luna-25-Mission nicht gelang, hat Indien jetzt gemeistert: Die Mondmission Chandrayaan 3 ist am Mittwoch (23. August 2023) erfolgreich und weich auf der Oberfläche unseres Trabanten gelandet. Damit ist Indien das vierte Land, dass erfolgreich auf dem Mond landen konnte (1966 die Sowjetunion mit Luna 9, 1966 die USA mit Surveyor und 2013 gelang es China mit Chang’e 3).

Ein erster Landungsversuch mit der Chandrayaan-2-Misison 2019 war noch gescheitert, das Mondfahrzeug ging verloren. Damals brach der Funkkontakt zum Lander 2,1 Kilometer über der Oberfläche plötzlich ab. Aus diesen Fehlern hat die indische Raumfahrtbehörde Isro offenbar gelernt und konnte Chandrayaan 3 nun sicher auf der Mondoberfläche absetzen.

Nun hat die Sonde etwa zwei Wochen Zeit für ihre Untersuchungen an der Landestelle. Da die Mission nicht für die kalten Mondnächte ausgelegt ist, endet sie, wenn nach etwa 14 Tagen das Licht an der Landestelle schwindet. (Der Tag- und Nachtzyklus auf dem Mond entspricht 14 Erdtagen mit Licht- und 14 Erdtagen mit Dunkelheit.)

Was will Indien auf dem Mond?

Der Landeort befindet sich etwas mehr als 600 Kilometer entfernt vom Südpol (bei 69,4 Grad südlicher Breite) nahe dem Krater Manzinus U auf der erdzugewandten Seite. An Bord befindet sich ein 26 Kologramm schwerer Rover namens Pragyan. Seine Instrumente sollen die chemische Zusammensetzung des Regoliths in der Nähe der Landestelle untersuchen sowie dessen Gehalt an Aluminium, Kalium, Magnesium, Kalzium, Silicium, Eisen und Titan analysieren. 

Die Mission soll auch weitere Erkenntnisse über gefrorenes Wasser auf dem Mond bringen. Solches Wassereis wäre für die zukünftigen bemannten Missionen aller Nationen extrem wichtig. Es kann nicht nur als Trinkwasser dienen, sondern auch in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten werden. Zusammen bilden sie einen starken Treibstoff für Raketen, der Sauerstoff alleine kann aber auch als Atemluft aufbereitet werden.

(pk)

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