Eine schwangere Frau mit einem Cannabis-Blatt vor dem Bauch
Cannabis-Konsum in der Schwangerschaft erhöht unter anderem das Risiko einer Frühgeburt. Bildrechte: IMAGO/Pond5 Images

Wissen-News Cannabis in der Schwangerschaft erhöht Risiko von Frühgeburten

16. November 2023, 16:07 Uhr

Säuglinge, deren Mütter während der Schwangerschaft Cannabis konsumieren, haben ein höheres Risiko, zu früh auf die Welt zu kommen, bei der Geburt zu leicht zu sein und auf der Neugeborenen-Intensivstation zu landen. Das ist das Ergebnis einer weltweiten Meta-Studie mit 12,9 Millionen Babys.

Säuglinge, die bereits im Mutterleib Cannabis ausgesetzt sind, werden mit größerer Wahrscheinlichkeit zu früh geboren, haben ein niedriges Geburtsgewicht und landen eher auf der Früh- und Neugeborenen-Intensivstation (Neonatologie). Das ist das Ergebnis einer im Fachmagazin "Addiction" veröffentlichten Meta-Studie, die die Ergebnisse von 57 früheren Studien aus zahlreichen Ländern mit rund 12,9 Millionen Säuglingen zusammenfasst, von denen knapp 103.000 im Mutterleib Cannabis ausgesetzt waren.

Den zusammenfassenden Studienergebnissen zufolge hatten Mütter, die Cannabis konsumierten, mehr als eineinhalbmal häufiger eine Frühgeburt als Mütter, die während der Schwangerschaft kein Cannabis konsumierten. Zudem brachten kiffende Mütter mehr als doppelt so häufig ein Baby mit niedrigem Geburtsgewicht zur Welt. Auch mussten Neugeborene, die bereits in der Gebärmutter Cannabis ausgesetzt waren, mehr als doppelt so häufig auf die Neugeborenen-Intensivstation eingewiesen werden.

Ein höheres Risiko für einen Geburtsfehler oder für einen Tod im ersten Lebensjahr haben Säuglinge mit "pränataler Cannabisexposition" laut der Meta-Studie zwar nicht. Erstautorin Maryam Sorkhou von der Universität Toronto verweist jedoch auf die bereits seit Langem bekannte Tatsache, dass das psychoaktive THC im Cannabis die Plazenta von der Mutter zum Fötus passieren und an Rezeptoren im Gehirn des Fötus binden kann. "Unsere Studie trägt zu diesem Wissen bei, indem sie zeigt, dass die pränatale Exposition gegenüber Cannabis das Risiko mehrerer unerwünschter Geburtsergebnisse erhöht."

(dn)

Mehr zum Thema

Nachrichten

Hände halten eine Hanfpflanze. mit Audio
Schwangere werden oft von morgendlicher Überlkeit geplagt. Untersuchungen haben gezeigt, dass Apotheken in den USA werdenden Müttern Cannabis zur Linderung von Schwangerschaftssymptomen empfohlen haben. Diese Empfehlung sollte aber mit größter Vorsicht gesehen werden, weil Cannabis-Konsum das Wachstum der ungeborenen Kinder negativ beeinflussen kann. Bildrechte: IMAGO / agefotostock
Cannabis Keks
Ausversehen vergiftet: Cannabis-Produkte wie Cookies haben eine hohe Anziehungskraft auf Kinder. Ein unachtsamer Umgang der Eltern kann schwere Folgen für die Kinder haben. Bildrechte: IMAGO / agefotostock

0 Kommentare