PD Dr. med. habil. Dirk Zajonz Oberarzt Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz mit Trainingssystem für Hüftgelenkersatzoperationen
Privatdozent Dr. med. habil. Dirk Zajonz, leitender Oberarzt an den Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz, evaluiert das neu entwickelte Trainingssystem für Hüftgelenkersatz-Operationen der TU Chemnitz. Bildrechte: Nina Pillen

Wissen-News Simulator für Hüftoperationen in Chemnitz erfolgreich getestet

09. November 2023, 14:30 Uhr

Ein weiterentwickelter Simulator für Hüftoperationen der TU Chemnitz ist erfolgreich erprobt worden. Mit dem System ist es möglich, den Einsatz von Hüftprothesen in der chirurgischen Ausbildung praxisnah zu trainieren.

Wissenschaftler der TU Chemnitz haben gemeinsam mit Chirurgen eine von ihnen weiterentwickelte Virtual-Reality-Simulation für Hüftoperationen erfolgreich erprobt. Wie die sächsische Universität mitteilte, ist es mithilfe des verbesserten virtuellen Operationssimulators möglich, den Einsatz von Hüftprothesen in der chirurgischen Ausbildung gefahrlos und beliebig oft zu trainieren.

Den Angaben zufolge können Chirurgen mithilfe des erweiterten OP-Trainingssimulators den nötigen Kraftaufwand und ihr Feingefühl beim Einsetzen eines Hüftimplantats praxisnah trainieren. Ziel der Entwickler Dr. Mario Lorenz und Sebastian Knopp von der TU-Professur Produktionssysteme und -prozesse war es, den trainierenden Ärzten möglichst gleiche Sinneswahrnehmungen wie bei einer realen Operation zu vermitteln, etwa den Widerstand des Knochens beim Sägen und Ausschaben. Eine Kombination von Virtual Reality und speziellen weiterentwickelten Haptik-Geräten lässt die Chirurgen während der virtuellen Operation reale Kräfte und Widerstände spüren.

Der neue Operationssimulator bietet nach Angaben seiner Entwickler nicht nur die Möglichkeit, das Ausfräsen der Hüftpfanne zu simulieren, sondern alle fünf Hauptschritte der Hüftimplantat-Operation wie das Absägen des Oberschenkelknochenkopfes, das Ausfräsen und das Einsetzen des Hüftpfannenimplantats, das Ausraspeln des Inneren des Oberschenkelknochens und zuletzt das Implantieren des Schaftes. Das fertige Trainingssystem der TU Chemnitz kann als Gesamttraining oder in einzelnen Modulen genutzt werden. Darüber hinaus gibt es Multiplayer-Modi für die Zusammenarbeit räumlich entfernter Ärzte, bei denen einer operiert und der andere anleitet.

(dn)

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