Ein Fußabdruck auf dem Mond 7 min
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MDR WISSEN hat mit Dirk Schlesier, dem Leiter des Planetarium in Halle, über die nächste große Mond-Mission gesprochen: Artemis II.

MDR FERNSEHEN Di 02.01.2024 08:51Uhr 06:33 min

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Wissen News Nasa verschiebt bemannte Mondmission auf frühestens 2025

29. Januar 2024, 10:52 Uhr

Mit "Artemis" will die US-Raumfahrtbehörde Nasa zurück zum Mond. Ursprünglich sollten bis 2024 erstmals eine Frau und eine nicht-weiße Person auf dem Mond landen, aber diesem Zeitplan hinkt die Nasa schon lange hinterher. Jetzt muss noch weiter verschoben werden.

Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat die zuvor für November 2024 geplante bemannte Mondumrundung "Artemis 2" wegen Problemen mit Rakete und Raumschiff auf September 2025 verschoben. Die geplante bemannte Mondlandung "Artemis 3" werde sich entsprechend auf September 2026 verschieben, teilte die Nasa am Dienstag bei einer Pressekonferenz mit. "Artemis 4", eine weitere geplante Mondlandung, sei nach wie vor für September 2028 anvisiert.

Grund für die Verschiebung sind technische Probleme bei einer Schaltkreiskomponente sowie ein Batterieproblem. Probleme am Hitzeschild des Orion-Raumschiffs waren bei dessen erstem Testflug aufgetreten. Teile der Kohleschicht hatten sich beim Durchqueren der Erdatmosphäre gelöst. Die Untersuchung dazu soll in diesem Frühjahr abgeschlossen werden. 

Seit 1972 war kein Mensch mehr auf dem Mond

"Wir machen etwas unglaublich Schwieriges", sagte Nasa-Chef Bill Nelson. "Und Sicherheit hat für uns höchste Priorität." Deswegen wolle man den Teams mehr Zeit geben, um an den derzeitigen Herausforderungen zu arbeiten. Eigentlich hatten die US-Astronautin Christina Koch, ihre US-Kollegen Victor Glover und Reid Wiseman und der kanadische Raumfahrer Jeremy Hansen schon im November 2024 mit der "Orion"-Kapsel rund zehn Tage lang den Mond umfliegen sollen. Sie wären die ersten vier Raumfahrer in der Nähe des Mondes gewesen, seit die Astronauten der "Apollo 17"-Mission den Erdtrabanten 1972 für einige Zeit betraten.

Mit dem nach der griechischen Göttin des Mondes benannten "Artemis"-Programm sollen erstmals eine Frau und eine nicht-weiße Person auf dem Mond landen - ursprünglich war das bereits bis 2024 angesetzt, diese Zeitplanung war von Experten aber bereits von Beginn an angezweifelt worden. Die Europäische Raumfahrtagentur Esa und Raumfahrtagenturen mehrerer anderer Länder sind an "Artemis" beteiligt. Zuletzt waren mit der "Apollo 17"-Mission vor rund 50 Jahren Menschen auf dem Mond - die Landung erfolgte am 11. Dezember 1972. Insgesamt brachten die USA als bislang einziges Land mit den "Apollo"-Missionen zwischen 1969 und 1972 zwölf Astronauten auf den Mond.

Mondlandung menschlicher Astronauten für 2026 geplant

Statt eines Launchs im November 2024 soll Artemis II voraussichtlich im September 2025 zum Mond aufbrechen. Eine Mondlandung wird erst mit Artemis III im September 2026 angestrebt. Auswirkungen auf die nachfolgenden Reisen zu unserem Trabanten soll die jetzige Zeitplan-Verschiebung keine haben. Artemis IV soll weiterhin im Jahr 2028 ins Weltall fliegen. Auf seinem Weg zu unserem stellaren Nachbarn soll das Orion-Raumschiff an das Lunar Gateway andocken – eine Raumstation in der Mondumlaufbahn, die aber erst noch gestartet werden muss. 

(dpa/pk)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR Aktuell Nachrichten | 10. Januar 2024 | 06:30 Uhr

1 Kommentar

dimehl vor 18 Wochen

Wenn man den Artikel liest, stellt sich die Frage:
wie hat man es bloß vor über 50 Jahren überhaupt auf den Mond geschafft ?