Klimawandel Hitzewelle in Spanien: 44 Grad Celsius und dazu Feinstaub aus der Sahara in der Luft
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11. Juli 2023, 16:02 Uhr
In Spanien leiden die Menschen unter der Hitze tags und nachts. Hinzu kommt jetzt noch eine große Wolke von Feinstaub aus der Sahara, die sich in den kommenden Tagen über Südeuropa ausbreitet.
Die heiße Luft über Nordafrika drückt aktuell große Mengen von Saharastaub nordwärts über das Mittelmeer. Vor allem Spanien, Südfrankreich und Italien werden in den kommenden Tagen von feinen Staubpartikeln aus der Wüste bedeckt, so die Vorhersage des europäischen Umweltinformationsdienst Copernicus vom Dienstag.
Spanien bereits durch extreme Hitzewelle mit 44 Grad Celsius belastet
Solcher Staub der Kategorie PM10 könnte demnach in Spanien die Belastungsgrenze von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft binnen 24 Stunden überschreiten. Damit würde Spanien die europäischen Standards für saubere Luft nicht mehr einhalten können. Zugleich stellt die starke Hitzewelle mit Temperaturen von 44 Grad bereits eine große Gesundheitsgefahr für die Menschen auf der iberischen Halbinsel dar.
Gerade für den Süden Spaniens hat der nationale Wetterdienst des Landes bereits am Montag die höchste Alarmstufe aufgerufen. Dort sinken die Temperaturen auch nachts aktuell nicht unter 25 Grad, wodurch sich die Menschen kaum noch erholen können. Ebenfalls sehr heiß ist es in der Hauptstadt Madrid mit 39 Grad Celsius und auf Mallorca mit 35 Grad Celsius.
Laut der Weltwetterorganisation WMO war die erste Juliwoche die bislang heißeste Woche der Wetteraufzeichnungen. Am Donnerstag war mit 17,23 Grad Celsius die bisher höchste, jemals gemessene globale Durchschnittstemperatur erreicht worden.
Copernicus: Mehr Saharastaub als zu Beginn des Jahres
Eine weitere Staubfahne weht aktuell Richtung Westen über den Atlantik in Richtung Karibik und befindet sich aktuell über den kanarischen Inseln. Da zugleich Rußpartikel von den Waldbränden in Kanada ostwärts über den Ozean geweht werden ist die Atmosphäre über dem Atlantik aktuell stark mit Feinstaub belastet.
"Diese Episode des Staubtransports fällt mit der Hitzewelle in Spanien und im westlichen Mittelmeerraum zusammen, die mit dem Ursprung der Luftmasse über der Sahara zusammenhängt", erklärte Mark Parrington, leitender Forscher beim Copernicus Atmosphere Monitoring Service. "Im Gegensatz zu den Events zu Beginn des Jahres zeigen unsere Vorhersagen jetzt höhere Feinstaubkonzentrationen sowohl an der Oberfläche als auch in höheren Schichten der Atmosphäre."