Kohlekraftwerk in einer Stadt in China
Kohlekraftwerk in einer Stadt in China Bildrechte: IMAGO / Imaginechina-Tuchong

Global Carbon Budget 2024 Neuer Rekordverbrauch bei Öl, Gas und Kohle

13. November 2024, 11:46 Uhr

Der weltweite Verbrauch von Öl, Gas und Kohle ist weiter gestiegen. Laut dem Global Carbon Budget 2024 dürften die fossilen CO2-Emissionen in diesem Jahr 0,8 Prozent über denen des Vorjahres liegen. Immerhin reduzierten 22 Staaten ihre fossilen Emissionen, darunter auch Deutschland.

Statt weniger verbrennt die Menschheit zunehmend mehr Öl, Gas und Kohle. Laut dem Global Carbon Budget 2024 dürften die fossilen CO2-Emissionen in diesem Jahr 0,8 Prozent über denen des Vorjahres liegen und 37,4 Milliarden Tonnen erreichen. Wie Judith Hauck vom Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven, eine von etwa 120 Autoren des Berichts, erklärte, gibt es kein klares Anzeichen, dass die Welt den Höhepunkt der fossilen Emissionen erreicht hat.

22 Staaten reduzieren CO2-Emissionen

Hauck zufolge reduzierten jedoch 22 Staaten in den vergangenen Jahren ihre fossilen CO2-Emissionen. Dazu gehörten auch die USA und Deutschland. Für China, das für fast ein Drittel der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich ist, kommen die Forscher für 2024 nur noch auf einen sehr leichten Anstieg von etwa 0,2 Prozent. Nach Angaben des Klimawissenschaftlers Niklas Höhne setzt China massiv auf Elektromobilität, wodurch der Ölverbrauch gesunken sei. Der Energiehunger in China und anderswo sei aber weiterhin hoch. Die Infrastruktur für fossile Energie werde weiter ausgebaut. Aber auch die erneuerbaren Energien seien im Wachstum.

CO2-Konzentration im Industriezeitalter um Hälfte angestiegen

Die Konzentration von CO2 in der Atmosphäre wird nach den Daten des Carbon Budget 2024 in diesem Jahr voraussichtlich 422,5 ppm (parts per million - Teilchen pro Millionen Teilchen) erreichen. Das sind mehr als 50 Prozent mehr als vor Beginn der Industrialisierung. Mehr als die Hälfte des 2024 von Menschen ausgestoßenen CO2 wird dem Bericht zufolge von den Ozeanen, Pflanzen und Böden wieder aufgenommen. Der Report stellt aber auch fest, dass Land-Ökosysteme im Jahr 2023 durch den Klimawandel etwa 27 Prozent weniger CO2 aufnehmen konnten als noch 2014. Als Gründe werden geringerer Niederschlag und höhere Temperaturen in bestimmten Regionen genannt. Die Meere konnten demnach in dieser Zeit knapp 6 Prozent weniger CO2 aufnehmen, was auf veränderte Winde und eine gestörte Ozeanzirkulation zurückgeführt wurde.

dpa (dn)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 12. November 2024 | 15:13 Uhr

5 Kommentare

MDR-Team vor 4 Wochen

Hallo @W.Merseburger,
mit seinen knapp zwei Prozent (jährlichen vom Menschen verursachten CO₂ in der Atmosphäre) ist Deutschland der siebtgrößte CO₂-Emittent weltweit. Zudem liegt der Pro-Kopf-Ausstoß in Deutschland mit acht Tonnen pro Person deutlich über dem weltweiten Durchschnitt von 4,7 Tonnen pro Personen. Und: Betrachtet man die historischen Emissionen, hat Deutschland rund vier Prozent zur Gesamtmenge des CO₂ in der Luft beigetragen - je nach Ranking landet es damit auf Platz vier bis sechs der historischen Verursacher.

https://www.mdr.de/wissen/faktencheck/faktencheck-klimawandel-deutschland-100.html

W.Merseburger vor 4 Wochen

Manchmal denke ich , dass wir hier in der BRD mit unserer Mülltrennung Vorbild für die Welt waren. Keiner hat das nachgemacht, sondern die Verpackungen aus Kunststoff landen letztendlich in der Natur bzw. im Meer. Ähnlich scheint dies in der Reduktion bzw. Vermeidung von CO2 zu sein. Wir wollen der Welt zeigen, dass man einsparen kann koste es auch viel und die anderen Ländern lächeln und tun viel zu wenig oder meist gar nichts.

Uborner vor 3 Wochen

Ob ihre Aussage stimmt ist fraglich. Darüber hinaus muß immer einer vorangehen sonst hätten wir immer noch ein Pferd vorm Karren.

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