Wissen-News Forschung aus Dresden: Neubau ist nicht die beste Lösung bei Wohnraumknappheit in den Städten
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17. September 2024, 16:16 Uhr
Die Städte wachsen, der Wohnraum wird knapper, Kaufpreise und Mieten steigen. Wenn über Lösungen dieser Probleme diskutiert wird, geht es meistens um massive Steigerungen von Neubauten. Der falsche Weg, sagen jetzt Dresdner Forscher.
Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung (IÖR) in Dresden plädieren für ein Umdenken beim Thema Schaffung von Wohnraum. In ihrem jetzt veröffentlichten Papier "Revitalisieren statt neu bauen! – Regional denken und Wohnraum nachhaltig schaffen", das die Ergebnisse ihrer Forschungen zusammenfasst, benennen sie Kriterien für eine nachhaltige Raumentwicklungs- und Wohnungspolitik. Demnach brauche es "ein Umdenken – weg vom Fokus auf Neubau, hin zu einem integrierten Ansatz, der auf die ganzheitliche Revitalisierung von Städten und Regionen sowie die Aktivierung von bestehendem Wohnraum" setzt.
Städte und Regionen zusammen denken
Ihr Ansatz unterscheidet sich deutlich von den Plänen zur Ausweitung von Städten, indem er Städte und Regionen zusammen denkt. So herrsche – anders als in den Städten mit Wohnungsknappheit – in den Regionen oftmals Leerstand und Bevölkerungsrückgang. Statt durch Neubauten knappe und wichtige Ressourcen wie Fläche und Baumaterialien zu verschwenden, in Natur und Landschaft einzugreifen und zusätzliche Treibhausgas- und Schadstoffemissionen zu erzeugen, sollte lieber über eine Integration des Bestehenden nachgedacht werden.
Probewohnen in Görlitz
"Insbesondere die Revitalisierung des vorhandenen Gebäudebestandes, etablierter Stadtquartiere und letztlich ganzer Städte und Regionen bietet viele Ansatzpunkte, um den aktuellen Herausforderungen in der Regional- und Kommunalentwicklung zu begegnen sowie Potenziale für eine nachhaltige Entwicklung erschließen zu können", betont Prof. Robert Knippschild, einer der Autoren vom IÖR. Als Beispiel führt das IÖR ein vom Institut betreutes Pilotprojekt in Görlitz an. Unter dem Motto "Probewohnen" konnten Interessierte den Wohn- und Arbeitsstandort Görlitz bis zu drei Monate lang testen. Das IÖR wollte so ermitteln, wie kleinere Städte "in peripheren Lagen neue Einwohner gewinnen können".
Links/Studien
Das Policy Paper "Revitalisieren statt neu bauen! – Regional denken und Wohnraum nachhaltig schaffen" des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung (IÖR)
Ergebnisbericht "Stadt der Zukunft auf Probe – Ein Wohn- und Arbeitsexperiment für ein klimaneutrales Görlitz"
cd
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Sachsenspiegel | 11. September 2024 | 19:00 Uhr
nasowasaberauch vor 3 Wochen
Für was für Studien nicht alles Geld ausgegeben wird, wo das Ergebnis auf der Hand liegt. Probewohnen, Probearbeit, Probependeln, Probe ohne Kultur mit hochgeklappten Bürgersteigen. So richtig ganzheitlich ist es nicht gedacht und verzichtbar.
AnMa vor 3 Wochen
Wir würden total gern aufs Dorf im Speckgürtel ziehen, aber dann würden wir nachmittags nur noch Elterntaxi sein. Haben wir alles schon geprüft. Es fehlt an Busverbindungen in die Stadt und zurück. Entweder es gibt nichts oder man ist stundenlang unterwegs, weil man umsteigen muss und jedes andere Dorf im Umkreis mitgenommen wird.
Felixstark vor 3 Wochen
Großstadt ist halt geil weil die Leute geil sind.
Man steigt in die Bahn und sieht Menschen aller Colour, aller Kultur, jeden Tag was neues, immer abwechslungsreich... einfach Mega.
Kleinstadt ist so mähh, meistens tote Hose Freitag um 6.