Nachthimmel mit Sternen vor verschneitem Berg, links ein Mensch und ein Zelt
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Der Nachthimmel im Dezember Sternschnuppen, interstellare Besucher und eine Sonnenfinsternis

23. November 2019, 05:00 Uhr

Zum Jahresende hin wird der Nachthimmel über Deutschland von Sternschnuppen regelrecht überhäuft. Doch auch andere Himmelserscheinungen sind im Dezember zu sehen. Neben dem Vollmond wird auch ein interstellarer Komet zu sehen sein. Wer zu Weihnachten nach Asien verreist, kann in den Genuss einer Feuerkranz-Sonnenfinsternis kommen.

Es wird voll am Winterhimmel. Neben Kometen, Sternschnuppen und Vollmond sind auch die Erdnachbarn zu beobachten. Zu Monatsanfang wird man die Gasriesen Jupiter und Saturn sowie den Gesteinsplaneten Venus am abendlichen Himmelszelt sehen. Diese werden sich jedoch nur kurz blicken lassen. Zusammen mit der Sonne werden sie im Südwesten untergehen.

Dagegen werden Mars und Merkur im Südosten vor Sonnenaufgang zu sehen sein. Doch auch Merkur wird nur wenige Tage am Himmel erscheinen. Am 1. Dezember kann man den Planeten bei freier Sicht gegen halb sieben Uhr morgens über dem Horizont sehen. Bereits zu Nikolaus wird Merkur zur selben Zeit nur noch auf dem Horizont aufliegen. Der Mars leuchtet zwar nur schwach, kann aber zur selben Uhrzeit über den ganzen Dezember hinweg beobachtet werden. Marsaufgang findet bereist gegen 5.15 Uhr im Südosten statt. Während dieser Zeit wird der rote Planet seiner Farbe treu ergeben sein und in einem tiefen rot leuchten.

Besuch von Ausserhalb

Neben den Planeten tanzen aber noch weitere Objekte über den Nachthimmel. Das erste große Himmelsereignis im Dezember kommt nicht einmal aus unserem Sonnensystem. Am 8. Dezember wird der Komet 2I/Borisov als interstellarer Besucher der Sonne am nächsten kommen.

Borisov wurde erst vor kurzem von einem Hobbyastronomen auf der Halbinsel Krim entdeckt. Es ist erst der zweite bekannte interstellare Besucher. Mitte Dezember wird der Komet seine größte Helligkeit erreichen. Doch zum Beobachten reicht das bloße Auge nicht aus. Wer ein Profiteleskop zur Hand nimmt und zum Auge führt, hat die besseren Chancen.

Vollmond im Dezember

Wenige Tage danach wird der Blick auf unseren grauen Nachbarn geworfen. Am 12. Dezember wird der allmonatliche Vollmond zu sehen sein. An diesem Tag erreicht der Mond seine monatliche Opposition und die Erde wird sich zwischen seinen Trabanten und die Sonne stellen.

Der Mond wird an diesem Tag bereits gegen 16.41 Uhr mitteleuropäischer Zeit aufgehen. Die Sonne wird bereits kurz nach 16 Uhr untergehen. Somit ist der Mond über die ganze Nacht hinweg gut zu erkennen. Seinen höchsten Punkt wird er um 0.57 Uhr erreichen. Untergehen wird er gegen 9.16 Uhr.

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29,53 Tage braucht der Mond, um die Erde einmal zu umrunden. Von uns aus wirkt es so, als nehme der Mond zu, erstrahle dann rund und voll und nehme wieder ab.

Fr 28.06.2019 10:04Uhr 01:24 min

https://www.mdr.de/wissen/astrokalender/Mondzyklus-Mondphasen-102.html

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Sternschnuppenschauer in der Dezembermitte

Der erste Wünscheregen wird die Erde am 14. Dezember erreichen. Die Geminiden werden an diesem Tag mit 30 bis 60 Sternschnuppen pro Stunde über das Firmament sausen. Die Chancen auf mehr Sternschnuppen stehen gut: In den letzten Jahren waren es bis zu 200. Wer das Himmelsereignis beobachten will, sollte seinen Blick nach Osten ins Sternbild Zwillinge richten.

Eine Woche später, in der Nacht zum 22. Dezember, erscheinen die Ursiden am Himmel. Diese Sternschnuppen sind über die ganze Nacht hinweg zu beobachten. Jedoch sollte man seine Aufmerksamkeit langfristig gen Himmel richten. Bei nur zehn erwarteten Sternschnuppen die Stunde kann es durchaus passieren, die Ursiden zu verpassen. Wer aber Glück hat und eine dieser Schnuppen erblickt sollte sich was wünschen. Vielleicht erfüllt sich der Wunsch in den nächsten Tagen und der Blick unter den Tannenbaum wird Heiligabend Wunder mit sich bringen.

Wer in der Nacht zum 22. Dezember bis in die frühen Morgenstunden hinein auf bleibt, wird ein andereres Ereignis miterleben: den astronomischen Winterbeginn. Zwar wird sich an diesem Tag kein großes Kino vor den Augen abspielen. Dennoch werden die nächsten Tage dem Gemüt zugutekommen. Um 5.19 Uhr mitteleuropäischer Zeit wird die Wintersonnenwende stattfinden und von nun an werden die Tage auf der Nordhalbkugel wieder länger. Der Vitamin D-Haushalt darf sich also wieder auffüllen.

Weihnachten in Asien?

Urlaub schon gebucht? Am zweiten Weihnachtstag wird über Asien eine Feuerkranz-Finsternis zu sehen sein. Dabei handelt es sich um keine totale Finsternis, bei der der Mond unser Zentralgestirn völlig abdunkelt. Stattdessen bleibt ein kleiner Ring der Sonne um den Mond herum sichtbar. Dabei läuft am 26. Dezember der Kernschatten des Mondes nur in einem schmalen Band von der Arabischen Halbinsel über den Indischen Ozean bis schließlich hin zu den Inselstaaten Südostasiens.

Beginn ist um etwa 6.30 Uhr Ortszeit etwas nordöstlich der saudischen Hauptstadt Riad. Der Schatten wandert dann über den Indischen Ozean und Südindien bis zu den indonesischen Inseln Westsumatra und Kalimantan. Gegen 17 Uhr Ortszeit wird die Finsternis im Pazifik ihr Ende finden.

Am selben Tag wird über Deutschland der Neumond einfallen. Das heißt, dass der Mond sich zwischen Sonne und Erde schieben wird. Anders als bei Vollmond, wo sich die Erde zwischen beide Himmelskörper schiebt, wird der Mond an diesem Tag nicht am Himmel zu sehen sein. Beim Dezember handelt es sich somit um einen spannenden und ereignisreichen Monat.

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