Foschungsförderpreis Klima und Goethe: Verleihung des Leibniz-Preises an Jenaer Wissenschaftler

09. November 2020, 12:19 Uhr

Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2020 gilt als einer der höchstdotierten deutschen Forschungsförderpreise und wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) verliehen. Aufgrund der Corona-Pandemie findet die Verleihung der mit jeweils 2,5 Millionen Euro dotierten Preise am Montag virtuell statt. Unter den zehn Preisträgerinnen und Preisträgern sind auch zwei Forscher aus Jena.

Die Gottfried Wilhelm Leibniz-Preise für Forschungsförderung werden dieses Jahr erstmals virtuell vergeben und statt wie geplant im März auch erst am Montag, den 9. November. Grund für die Verzögerung ist die Corona-Pandemie. Trotzdem muss nicht ganz auf Gäste verzichtet werden: Der DFG zufolge werden die Ausgezeichneten in Videoporträts vorgestellt und auch Laudationen und Grußworte gibt es per Video.

Zwei Forscher aus Jena unter Preisträgern

Unter den zehn Preisträgerinnen und Preisträgern sind in diesem Jahr auch zwei Forscher aus Jena: Prof. Dr. Johannes Grave von der Friedrich-Schiller-Universität und Prof. Dr. Markus Reichstein vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie. Sie bekommen jeweils 2,5 Millionen Euro Preisgeld, das sie bis zu sieben Jahre lang für ihre Forschungsarbeit verwenden können.

Johannes Grave ist Professor der Kunstgeschichte an der Universität. Die Jury prämiert ihn "für seine Standards setzenden kunstgeschichtlichen Arbeiten zur Goethe-Zeit, Romantik und zur Frühen Neuzeit". Außerdem werde er auch für seine interdisziplinäre Perspektive ausgezeichnet, die Kunstgeschichte insbesondere mit der Philosophie, den Literaturwissenschaften und der Begriffsgeschichte in neuer Weise verbinde.

Bei dem zweiten Jenaer Preisträger handelt es sich um einen renommierten Klimaforscher. Markus Reichstein ist Direktor des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie. Er wird für "seine Beiträge in der datengetriebenen Forschung zur Verbindung von Klima und Biosphäre sowie insbesondere zur Wechselwirkung von terrestrischen Kohlenstoff- und Wasserkreisläufen" ausgezeichnet, heißt es in der Jury-Begründung bei der DFG. Dem Forscher sei es durch die Entwicklung von Monitoring-Verfahren und Analysen gelungen, erstmals die Rückkopplungen der Kohlenstoff- und Wasserkreisläufe untereinander und mit dem Klima zu entschlüsseln. Er beschäftigt sich also mit Stoffkreisläufen zwischen der Erdoberfläche und der Atmosphäre. Reichstein engagiert sich auch in der "Scientists for Future"-Bewegung.

Wichtigster Forschungsförderpreis Deutschlands

Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis gilt als der wichtigste Forschungsförderpreis Deutschlands. Die jährlich vergebenen Preise werden auch häufig als "kleine Nobelpreise" bezeichnet, sind mit 2,5 Millionen Euro aber tatsächlich sogar höher dotiert. Die Preise werden seit 1986 jährlich von der DFG verliehen. Pro Jahr können bis zu zehn Preisträgerinnen und Preisträger prämiert werden.

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