Gemüsegarten Gewächshaus: Ernten und fürs nächste Jahr lernen

01. September 2023, 08:57 Uhr

Es ist Erntezeit im Gewächshaus von Hobbygärtner Jörg Heiß. Die Tomaten hängen voller Früchte, die Süßkartoffel wächst zur Tür hinaus und die Aubergine trägt nur eine Frucht. Gärtner Martin Krumbein erklärt, was gut lief und gibt Tipps fürs nächste Jahr.

Inhalt des Artikels:

• Auf die Pflanzenauswahl fürs Gewächshaus achten
• Tomaten festbinden und ausgeizen
• Früchte regelmäßig ernten

Im Frühjahr hatte MDR Gartenredakteur und Hobbygärtner Jörg Heiß in seinem Garten ein großes Foliengewächshaus aufgestellt. Nach einem Pflanzplan hatte er mit Hilfe von Martin Krumbein, Referent für Gemüseanbau am Lehr- und Versuchszentrum Gartenbau in Erfurt, verschiedene Pflänzchen in sein Gewächshaus gesetzt. Als die heißen Tage im Sommer begannen, sorgte er für Schatten, installierte eine Bewässerung und düngte noch einmal, bevor er in den Urlaub fuhr.

Auf die Pflanzenauswahl fürs Gewächshaus achten

Sechs Wochen später sind die Pflanzen im Gewächshaus ordentlich gewachsen. Manche zu ordentlich. Physalis und Stachelgurke sind förmlich explodiert. Sie überwuchern die anderen Pflanzen. "Auf diese Pflanzen sollte man verzichten, wenn man nur ein kleines Gewächshaus hat", rät Martin Krumbein. Wer sie trotzdem im Gewächshaus möchte, sollte sie unbedingt hochbinden.

Die Stachelgurke nimmt auf dem Boden liegend viel Platz ein. Besser wäre es, sie hochzubinden. Bildrechte: MDR/Annett Zündorf

In einer Ecke ist eine Melone eingegangen. Sie wurde gleich neben eine Tomate gepflanzt und hatte keine Chance, zu wachsen. "Melonen brauchen Platz", sagt Martin Krumbein. Grundsätzlich ist der Experte mit der Bepflanzung im Gewächshaus aber zufrieden. Die Tomaten auf der einen Seite, Batate, Bohnen und Kapuzinerkresse an der Tür - das hat gut funkioniert. "Im nächsten Jahr sollten weniger Pflanzen ins Gewächshaus einziehen", urteilt er abschließend.

Die Pflanzen im Gewächshaus sind gut gewachsen. Die Süßkartoffel sucht sich schon ihren Weg ins Freie. Bildrechte: MDR/Annett Zündorf

Tomaten festbinden und ausgeizen

Jörg Heiß war mehrere Wochen nicht in seinem Garten. Das ist in der Wachstumsphase der Tomaten ein Problem. Die Pflanzen konnten nicht weiter nach oben wachsen, weil sie niemand befestigte und sind in einer Höhe von gut einem Meter einfach abgeknickt und nach unten weiter gewachsen. Überall sind große Geiztriebe. Die kosten die Pflanzen Kraft. Trotzdem hängen große Rispen voller roter oder gelber Tomaten im Gewächshaus. Bisher sind alle gesund. Trotzdem rät Martin Krumbein: "Suchen Sie für nächstes Jahr eine Urlaubsbetreuung, die die Tomaten festbindet, ausgeizt und die reifen Früchte erntet."

Tomaten wachsen in Hülle und Fülle. Aber die Pflanzen sollten ausgegeizt und hochgebunden werden. Bildrechte: MDR/Annett Zündorf

Früchte regelmäßig ernten

Die Ernte der Früchte ist auch für die anderen Pflanzen ganz besonders wichtig. An der Aubergine und an der Gurke hängt jeweils eine riesige Frucht. Aber keine einzige weitere ist zu sehen. Nur abgestorbene Fruchtansätze. "Werden die Früchte nicht geerntet, wachsen sie immer weiter. Aber dann hat die Pflanze keine Kraft für weitere Früchte. Die kleinen Ansätze verkümmern", erklärt Martin Krumbein. Besonders bei Gurken, Zucchini und Pattison ist die ständige Ernte wichtig.

Das ist eine tolle Aubergine. Aber leider war an der ganzen Pflanze nur diese eine Frucht. Bildrechte: MDR/Annett Zündorf

Quelle: MDR Garten (anz)