Zwei kleine Plfanzen mit auffälligen Blättern.
Mini-Pflanzen sind im Trend. Denn hier gibt es auch seltenere Exemplare für einen erschwinglichen Preis. Bildrechte: MDR/Estha Taddigs

Pflanzentrend So gedeihen Mini-Zimmerpflanzen

23. Februar 2024, 11:40 Uhr

Überall gibt es aktuell Mini-Zimmerpflanzen. Sie alle kosten meist wenig und sehen niedlich aus. Manchmal sind es sogar seltene Jungpflanzen, die durch ihre Größe besonders erschwinglich sind. Doch wie pflege ich so eine Miniatur-Pflanze, damit es ihr möglichst lange gut geht?

Der richtige Standort für Mini-Pflanzen

Kleine, junge Pflanzen sind sehr empfindlich, was ihren Standort angeht. Vor allem die tropischen Vertreter, wie die Alocasia oder der Philodendron, vertragen keine Zugluft. Sie alle brauchen Licht, mögen aber keine direkte Sonne und sollten nicht direkt an einer Heizung stehen. Durch ihren kleinen Topf und die wenige Erde vertrocknen sie sonst zu schnell.

Gießen - aber nicht zu viel

Da das Gefäß der Mini-Zimmerpflanzen oft sehr klein ist, ist vor allem das Gießen einer der wichtigsten Faktoren, damit sie gedeihen. Zu viel oder zu wenig Wasser schadet der Pflanze sehr schnell. Eine tägliche Kontrolle ist hier empfehlenswert. Ist der Ballen trocken - hier hilft die Fingerprobe - kann die Pflanze in Wasser getunkt werden, bis keine Blasen mehr aufsteigen. Danach sollte sie noch eine Weile abtropfen, bevor sie wieder in ihren Übertopf gesetzt wird.

Die Fingerprobe Ein Finger wird etwa zwei Zentimeter tief in die Erde der Pflanze gesteckt. Je nach Bedürfnis der Pflanze kann hier geschaut werden, ob ein erneutes Gießen nötig ist oder nicht. Die meisten Zimmerpflanzen brauchen erst wieder Wasser, wenn die obere Schicht der Erde durchgetrocknet ist.

Nährstoffversorgung für Mini-Zimmerpflanzen

Ein weiterer wichtiger Punkt in der Pflege der Mini-Pflanzen ist die Nährstoffversorgung. Da die Pflanze in sehr wenig Erde wächst, sind die Nährstoffe hier schnell aufgebraucht. Empfehlenswert ist hier, die Pflanze oft, aber dafür in sehr stark verdünnter Dosis zu düngen. So wird eine Überversorgung vorgebeugt.

Umtopfen auch bei Mini-Pflanzen nicht vergessen

Damit aus der Mini-Zimmerpflanze irgendwann eine schöne große Pflanze wird, sollte sie bald umgetopft werden. Damit lösen sich auch die bereits angesprochenen Schwierigkeiten beim Gießen und bei der Nährstoffversorgung.

Ob eine Mini-Pflanze umgetopft werden muss, zeigt sich schnell an ihrem Zustand. Welken die Blätter schnell oder bilden sich neue Blätter immer langsamer, ist es Zeit für ein neues Substrat.

Eine kleine Alocasie mit zwei welcken und einem neuen Blatt.
Diese Alocasia hat schon bessere Zeiten erlebt - Zeit sie umzutopfen. Bildrechte: MDR/Estha Taddigs

Der Ort des Umtopfens ist bei den empfindlichen gut zu wählen. Gerade in den kälteren Monaten sollte die Pflanze zum Umtopfen nicht nach draußen gebracht werden. Nutzen Sie die normal beheizten Innenräume, wie ein Badezimmer, um der Pflanze ein neues Zuhause zu bereiten.

Für das Umtopfen wird ein größeres Pflanzgefäß und neues Zimmerpflanzensubstrat benötigt. Hier wäre auch ein Umstieg auf Hydrokultur möglich. In unserem Beispiel wird die Mini-Alocasia in eine Mischung aus Kokosfaser, Pinienrinde und Perlit gepflanzt. Wichtig ist, dass das Substrat zu den Ansprüchen der Pflanze passt. Für eine Alocasia sollte die Erde gut durchlässig sein.

Eine welke Mini-Pflanze, ein neuer Topf und Erde in einer Schale.
Zum Umtopfen sollte ein Gefäß gewählt werden, dass etwas größer ist, als vorher. Bildrechte: MDR/Estha Taddigs

Wählen Sie als Pflanzgefäß unbedingt ein Innentopf und ein dazu passenden Übertopf. Die Größe ist dabei entscheidend: Zu klein treten schnell wieder die gleichen Probleme wie vor dem Umtopfen auf. Bei einem zu großen Topf kann es passieren, dass die Pflanze zu nass steht oder ihre ganze Energie in das Wurzelwachstum steckt.

Außerdem sollten die Gefäße vor der Nutzung sehr gut gereinigt werden. Vor allem, wenn schon einmal eine andere Pflanze in ihnen gewohnt hat. Übertragbare Pflanzenkrankheiten können die junge Pflanze sonst weiter Schwächen.

Ein Innentopf in einem Übertopf.
Ein passender neuer Topf ist wichtig für die Entwicklung der Jungpflanze. Bildrechte: MDR/Estha Taddigs

Die neue Erde darf auf keinen Fall zu kalt sein. Damit die Pflanze keinen Kälteschock bekommt, sollte sie Zimmertemperatur haben.

Zimmerpflanzenerde in einem Topf.
Die Erde sollte durchlässig und vor allem nicht zu kalt sein. Bildrechte: MDR/Estha Taddigs

Wenn die Pflanze etwa zwei bis drei Stunden vor dem Umtopfen einen kleinen Schluck Wasser bekommt, löst sie sich leicht aus dem alten Topf. Dabei ganz vorsichtig vorgehen, damit die Wurzeln nicht beschädigt werden.

Mini-Pflanze aus ihrem zu kleinen Topf nehmen.
Ganz vorsichtig wird die Pflanze aus dem alten Topf geholt. Bildrechte: MDR/Estha Taddigs

Nun kann die Pflanze von ihrer alten Erde befreit werden. Sollte sich diese schwer lösen, setzen Sie die Jungpflanze mit einem Teil der alten Erde um. Da dieses Substrat jedoch meist noch aus dem Handel stammt, können hier zum Beispiel die Eier von Trauermücken enthalten sein. Wir empfehlen daher einen kompletten Wechsel.

Die Wurzeln einer Mini-Pflanze (Alocasia).
Hier kann überprüft werden, ob die Wurzeln alle gesund sind. Bildrechte: MDR/Estha Taddigs

Alte, vertrocknete Blätter können nun mit einer scharfen, wenn möglich sogar desinfizierten, Schere oder einem Messer entfernt werden. So kann die Pflanze all ihre Kraft in die gesunden Blätter stecken.

Mit einer scharfen Schere werden die welken Blätter entfernt.
Eine scharfe Schere oder ein scharfes Messer sind entscheidend, damit die offene Stelle nicht zu groß ist. Bildrechte: MDR/Estha Taddigs

Achten Sie beim Einsetzen darauf, dass die Pflanze nicht zu tief in die Erde gesetzt wird. Viele Mini-Pflanzen vertragen dies nicht besonders gut und neigen dann zu Fäulnis. Nun muss sie nur an ihren Zugluftfreien, sonnigen Standort zurück und darf weiter wachsen. Wenn die neue Erde beim Umtopfen nicht bereits feucht war, kann die Pflanze nun mit einem Schluck Wasser angegossen werden.

Die Mini-Alocasia in ihrem neuen Pflanzgefäß.
Bis die Pflanze angewachsen ist, sieht so oft etwas verloren aus. Bildrechte: MDR/Estha Taddigs

Quelle: MDR Garten (eta)

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