Fassaden in hellen Farben von Gründerzeithäusern im Leipziger Norden verdeutlichen die Investitionen in Sanierung und Rekonstruktion von Altbauten.
Fassaden in hellen Farben von Gründerzeithäusern im Leipziger Norden verdeutlichen die Investitionen in Sanierung und Rekonstruktion von Altbauten. Bildrechte: picture alliance / ZB | Volkmar Heinz

Hohe Mietpreise Mehr als jeder zehnte Haushalt mit Wohnkosten überlastet

26. August 2022, 10:33 Uhr

Mehr als jeder zehnte Haushalt in Deutschland ist mit Wohnkosten überlastet. Das bedeutet, dass mehr als 40 Prozent des Einkommens fürs Wohnen ausgegeben werden, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte.

10,7 Prozent der Haushalte müssen mehr als 40 Prozent des Einkommens fürs Wohnen ausgeben. In Mieterhaushalten lag dieser Anteil 2021 bei 12,8 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte.

Baustelle in Leipzig 23 min
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Den Traum vom eigenen Haus kann sich vor allem in den Städten nicht mehr jeder erfüllen. Doch auch bezahlbarer Wohnraum zur Miete ist schwer zu finden. Wie kann das gelöst werden? Eine Reportage von Kristin Kielon.

MDR AKTUELL Di 29.03.2022 10:08Uhr 22:40 min

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Betroffen sind besonders Menschen in der untersten Einkommensgruppe und in Städten. Die monatlichen Ausgaben fürs Wohnen machen einen großen Teil der Lebenshaltungskosten aus; in aller Regel seien Ausgaben für Wohnen und vor allem Mieten monatliche Fixkosten, bei denen kaum oder nur wenig Einsparpotenzial besteht, erklärten die Statistiker. Im Durchschnitt mussten Haushalte in Deutschland im vergangenen Jahr 23,3 Prozent ihres verfügbaren Einkommens für Wohnkosten aufbringen.

Wer allein zur Miete wohnt, muss im Schnitt mehr als ein Drittel (35,4 Prozent) seines Einkommens für Wohnkosten ausgeben. Jeder vierte alleinlebende Mieter zahlte 2021 mehr als 40 Prozent und galt damit als überlastet. Eine überdurchschnittlich hohe Wohnkostenbelastung haben laut Statistik auch alleinerziehende Mieter – der Anteil betrug im vergangenen Jahr fast 31 Prozent.

Einkommensschwache Haushalte am stärksten betroffen

Die Wohnkosten belasten laut Statistik besonders stark das nach Einkommen unterste Fünftel aller Mieterhaushalte – sie gaben 2021 im Schnitt 42,6 Prozent ihres Einkommens fürs Wohnen aus. In Städten ist die durchschnittliche Wohnkostenbelastung den Angaben zufolge mit 26,8 Prozent des Einkommens höher als in ländlichen Gebieten mit 24,9 Prozent.

Die Teuerung der Nettokaltmieten ist laut Statistik verglichen mit den Preissteigerungen etwa für Energie und Lebensmittel bisher "moderat". Von Juli 2021 bis Juli 2022 erhöhten sich die Mieten demnach um 1,7 Prozent, die Verbraucherpreise insgesamt legten in diesem Zeitraum um 7,5 Prozent zu. Im Zeitraum von 2015 bis 2021 allerdings stiegen die Nettokaltmieten um 8,5 Prozent. 

In Deutschland wohnen im EU-Vergleich sehr viele Menschen zur Miete – 2021 betrug der Anteil hierzulande 50,5 Prozent.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 15. Juli 2022 | 09:57 Uhr

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