Tourismus Inflation senkt Reiselust in Deutschland kaum

07. Juli 2023, 05:00 Uhr

Die Preise sind gestiegen und diese Entwicklung macht auch vor der Tourismus-Branche keinen Halt. Das hält die Menschen aber nicht davon ab, in den Urlaub zu fahren. Die Reiselust ist sogar größer geworden. Auch Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sind attraktive Urlaubsziele.

Während sich zu Pandemie-Zeiten viele Menschen Sorgen um ihren Urlaub machten, spielt das Thema Corona bei der Urlaubsplanung 2023 kaum noch eine Rolle. Stattdessen rückt die Diskussion um die gestiegenen Preise in den Mittelpunkt.

Leichte Einbußen an den Küsten erwartet

Wird die Inflation also zum nächsten Ferienverderber? Nein, sagt Kerstin Heinen vom deutschen Reiseverband. Verreist werde trotz steigender Preise. Die Reiselust sei sogar größer geworden. "Natürlich ist die Reise teurer geworden, wobei man es gar nicht ganz pauschal sagen kann. Es kommt immer wieder auf das Zielgebiet an und zu welcher Jahreszeit ich verreise. Es war schon immer so, wenn ich in den Hauptferien verreise, sind die Preise einfach definitiv höher, was ganz einfach an Angebot und Nachfrage liegt", sagt Heinen.

An Deutschlands Küsten – noch immer Urlaubsziel Nummer 1 – drücken hohe Preise und eine geringere Auslastung als im Vorjahr auf die Stimmung: Während man in den letzten Jahren von vielen Inlandsurlaubern profitieren konnte, sehen die Buchungszahlen in diesem Jahr nicht mehr ganz so gut aus. Mit etwa 10 bis 20 Prozent Einbußen rechnen Vermieter von Ferienwohnungen und Restaurantbetreiber.

Keine Reiseflaute in Mitteldeutschland

Anders sieht es dagegen bei uns in Mitteldeutschland aus. Vom Harz über die Sächsische Schweiz bis in den Thüringer Wald sei von Urlaubsflaute nichts zu spüren, sagt Andreas Lehmberg, stellvertretender Geschäftsführer des Harzer Tourismusverbandes: "Bezogen auf 2019 ist es so, dass die Orte durchweg sagen, dass es im ersten Halbjahr bessere Buchungszahlen gab. Wenn man die Kollegen fragt, wie es für den Sommer oder für die zweite Jahreshälfte aussieht, da gehen die von einer gleichbleibenden Entwicklung aus."

Auch Maja Neumann von der Thüringer Tourismus GmbH blickt positiv auf den Sommer 2023: "Grundsätzlich sind die Betriebe bei uns in den Thüringer Reisegebieten gut ausgelastet, besser als im letzten Jahr, es gibt aber trotzdem auch noch vereinzelt freie Kapazitäten."

Günstige Urlaubsziele: Türkei und Albanien

Eines macht Andreas Lehmberg vom Harzer Tourismusverband klar: Billiger wird der Urlaub im Jahr 2023 nicht. "Das zeigt sich auch daran, dass durch die Bank, egal ob bei Frühbuchern oder Kurzentschlossenen, alle Gastgeber oder ein überwiegender Teil der Gastgeber, die normalen Preise nimmt. Das ist sicherlich auch ein Zeichen dafür, dass man mit Schnäppchen oder mit Angeboten in der aktuellen Preis- und Kostensituation nicht agieren kann."

Wer wirklich sparen will, der fährt am Ende doch ins Ausland. Laut Statistischem Bundesamt, das die Preisniveaus europäischer Urlaubsdestinationen verglichen hat, stechen hier besonders die Türkei und Albanien hervor. Beide Urlaubsländer sind mit 56 Prozent mehr als die Hälfte preisgünstiger als Deutschland.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 07. Juli 2023 | 06:00 Uhr

11 Kommentare

Anni22 vor 44 Wochen

@ Thommy Sagen wir mal so, manche machen einmal im Jahr Urlaub andere sind permanet auf Weltreise...Sollen die Bürger nur noch arbeiten und dürfen mit den Kindern nicht mal mehr in die Sommerferien?

hilflos vor 44 Wochen

Tulpe, sie ziehen echt Nebenluft! Der deutsche Bürger und Steuerzahler will nach den Coronajahren und in der drohenden Verarmung nur noch etwas vom Leben haben. Dafür würde gearbeitet und nicht nur die Hand aufgehalten und gefordert

Thommi Tulpe vor 44 Wochen

Wenn man sich Urlaub noch leisten kann, kann es den Deutschen doch den Deutschen nicht so schlecht gehen, wie uns von derzeitigen Wahlsiegern tagtäglich eingeredet wird!?

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