Berlinale Goldener Bär für Dokfilm "Sur l'Adamant"

26. Februar 2023, 21:20 Uhr

Der französische Dokumentarfilm "Sur l'Adamant" von Nicolas Philibert hat den Hauptpreis der Berlinale gewonnen. Silberne Bären gingen an den deutschen Streifen "Roter Himmel" und an den Regisseur Philippe Garrel. Als beste Darstellerin wurde die erst achtjährige Sofia Otero geehrt.

Großer Gewinner der 73. Berlinale ist der französische Dokumantarfilm "Sur l'Adamant". Der Streifen von Regisseur Nicolas Philibert erhielt am Samstagabend den Goldenen Bären als bester Film. Die Doku handelt von einer schwimmenden Tagesklinik für psychisch kranke Menschen auf der Seine.

Darstellerpreis für Achtjährige aus Spanien

Den Silbernen Bären für den Großen Preis der Jury erhielt das deutsche Beziehungsdrama "Roter Himmel" von Christian Petzold. Als bester Regisseur wurde der Franzose Philippe Garrel für "Le grand chariot“  ("The Plough") geehrt. Die Auszeichnung beste Hauptdarstellerin ging an die erst achtjährige Spanierin Sofia Otero für "20.000 especies de abejas" (20.000 Species of Bees") von Estibaliz Urresola Solaguren. Das junge Mädchen, das zum ersten Mal vor der Kamera stand, spielt darin einen Jungen, der auf der Suche nach seiner Identität ist und von seiner Familie als Mädchen behandelt werden will.

Alle Bärenpreisträger 2023:

  • Goldener Bär für den besten Film: "Sur l’Adamant" (On the Adamant) von Nicolas Philibert
  • Silberner Bär und Großer Preis der Jury: "Roter Himmel" (Afire) von Christian Petzold
  • Silberner Bär der Jury: "Mal Viver" (Bad Living) von João Canijo

Silberne Bären für:

  • Beste Regie: Philippe Garrel für "Le grand chariot" (The Plough)
  • Beste Hauptdarstellerleistung: Sofía Otero in "20.000 especies de abejas"
  • Beste Nebenrolle: Thea Ehre in "Bis ans Ende der Nacht" von Christoph Hochhäusler
  • Bestes Drehbuch: Angela Schanelec für "Music" von Angela Schanelec
  • Herausragende künstlerische Leistung: Hélène Louvart für die Kamera in "Disco Boy" von Giacomo Abbruzzese

Roth würdigt menschliche Filmkunst

Kulturstaatsministerin Claudia Roth gratulierte allen Preisträgern. Sie stünden "für eine Filmkunst des Menschseins und der Menschlichkeit, für eine Filmkunst der Herzen und der Hoffnung auf Freiheit und Selbstbestimmung", erklärte Roth. Das sei wichtig gerade in Zeiten, in denen die Freiheit der Menschen in der Ukraine, Afghanistan und Iran durch Krieg oder Unterdrückung bedroht sei.

Jury-Chefin war US-Star Kristen Stewart

Die Berlinale zählt zu den größten Publikumsfilmfestivals der Welt.

Die Internationale Jury wurde in diesem Jahr von der US-Schauspielerin und Regisseurin Kristen Stewart geleitet. Weitere Mitglieder waren Golshifteh Farahani, Valeska Grisebach, Radu Jude, Francine Maisler, Carla Simón und Johnnie To. Insgesamt waren 19 Beiträge im Rennen um die begehrten Auszeichnungen.

Im Zuge des Filmfestivals werden zudem zahlreiche andere Preise unabhängiger Jurys, wie der Amnesty International-Filmpreis oder der Preis der Ökumenischen Jury vergeben. Die Filmfestspiele enden traditionell am Sonntag mit einem Publikumstag. Dann werden in mehreren Berliner Kinos nochmal etliche Festivalfilme gezeigt.

KNA (ans)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 25. Februar 2023 | 21:00 Uhr

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