
Gewitter und Starkregen Tief "Ilse" bringt Zutaten für lokale Unwetter nach Mitteldeutschland
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23. Juli 2024, 21:17 Uhr
Die Front des Tiefs "Ilse" bringt die Zutaten für lokale Unwetter nach Mitteldeutschland. Heiße und kalte Luft, hohe Feuchtigkeit und große vertikale Temperaturunterschiede sind nach Angaben von MDR-Meteorologin Michaela Koschak der Mix für mögliche schwere Gewitter, Starkregen und Sturm.
- Perfekter Mix für Gewitter und Starkregen
- Sturmböen und sogar Tornados möglich
- DWD warnt vor schweren und starken Gewittern
Die Front des Tiefs "Ilse" bringt in der Nacht zu Mittwoch Regen und Gewitter in den Norden und die Mitte Deutschlands. Wie MDR-Meteorologin Michaela Koschak am Abend erklärte, liefert die heiße Luft, die an der Vorderseite von "Ilse" mit einer Südwestströmung herankam, eine "Zutat" für mögliche lokale Unwetter. So seien im sachsen-anhaltischen Jessen-Mauken sowie an den sächsischen Stationen Mockrehna-Klitzschen und Priestewitz-Kmehlen am Dienstag erneut hochsommerliche Temperaturen von 30 Grad Celsius gemessen worden.
Perfekter Mix für Gewitter und Starkregen
Koschak zufolge sorgen heiße Luft, höhenkalte Luft, die Feuchtigkeit des Tiefs selbst sowie große Temperaturunterschiede zwischen Boden und Höhe für Gewittergefahr in Mitteldeutschland. "Das heißt, vor allem am Abend und in der Nacht ziehen von West nach Ost Schauer und Gewitter über uns hinweg, die lokal Unwettercharakter haben können." Nach Angaben der MDR-Meteorologin könnte es in kurzer Zeit "große Regenmengen bis 30 Liter pro Quadratmeter" geben. Dies könne auch zu vollgelaufenen Kellern führen, "da die Gewitter sehr langsam ziehen".
Sturmböen und sogar Tornados möglich
Wegen sogenannter Windscherungen könne es Koschak zufolge auch zu Sturmböen kommen. Auch Tornados seien nicht auszuschließen. Bei einer Windscherung kommt der Wind in großer Höhe aus einer anderen Richtung als der Wind am Boden. Zudem sei auch kleinkörniger Hagel möglich. "Wie immer bei diesen Lagen wird es nur ganz vereinzelt so heftig, bei manchen passiert gar nichts oder es regnet nur normal", erklärte die MDR-Meteorologin.
Am Mittwoch und Donnerstag wird es laut Koschaks Prognose vorübergehend etwas kühler, "bevor in Richtung Wochenende wieder die 30-Grad-Marke geknackt werden kann". Dabei bleibe es wechselhaft. Immer wieder seien aber auch sonnige, trockene Phasen wie am kommenden Donnerstag und Freitag möglich.
DWD warnt vor schweren und starken Gewittern
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Abend vorübergehend eine Amtliche Unwetterwarnung vor schwerem Gewitter für einige Kreise in der südlichen Hälfte Sachsen-Anhalts herausgegeben, diese aber gegen 19 Uhr wieder aufgehoben. Dabei war unter anderem vor Blitz- und Hagelschlag, umstürzenden Bäumen, Überflutungen und Erdrutschen gewarnt worden. Für weite Teile Sachsens, Sachsen-Anhalts und Thüringens galt zudem eine amtliche Warnung vor starkem Gewitter.
MDR/dpa (dni)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | WETTER FÜR 3 | 23. Juli 2024 | 18:05 Uhr