Ein Cupra-Elektroauto lädt an einer Ladesäule in einem neuen Ladepark.
Die Batterie sollte beim Kauf eines gebrauchten E-Autos noch in Schuss sein. Bildrechte: picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte

E-Mobilität Experten empfehlen Batterie-Check vor Kauf gebrauchter E-Autos

08. Dezember 2023, 09:14 Uhr

Beim Kauf von gebrauchten E-Autos sollte der Zustand der Batterie beachtet werden, also wie alt sie ist und wie gefahren und geladen wurde. Der TÜV NORD rät deshalb zu einem vorherigen Test der Batterie. Außerdem sollte man besonders auf die Achse und die Bremsen einen Blick werfen.

Das Herzstück eines Elektroautos ist die Batterie – das wichtigste und gleichzeitig teuerste Bauteil des Fahrzeugs. Entsprechend wichtig sei es, bei einem Gebrauchtwagen darauf zu achten, dass die Batterie noch in einem möglichst guten Zustand sei, sagt Automobilforscher Stefan Bratzel: "Man kann die Batterie eines Elektroautos ganz gut mit der Batterie eines Smartphones vergleichen. Je häufiger die Batterie geladen wird, desto stärker verliert die Batterie an Restkapazität. Das ist aber besser beim Elektroauto als man vor Jahren noch gedacht hat. Das heißt, die Batterien altern schon, aber nicht so schnell."

Dass das Alter allein keinen Aufschluss über den Zustand der Batterie gibt, bestätigt auch Claas Alexander Stroh vom TÜV NORD: "Ein junges Fahrzeug ist keine Garantie dafür, dass sie da mehr Reichweite haben. Es hängt wirklich damit zusammen: Wie wurde geladen? Wie wurde gefahren? Das sind alles Sachen, die da reinspielen."

Batterietest dauert eine Viertelstunde

Der TÜV NORD empfiehlt deshalb, den Zustand der Batterie vor dem Kauf zu testen. Wie das abläuft, erklärt Claas Alexander Stroh: "Das ist so ein kleiner – können Sie sich vorstellen wie ein USB-Stick – der wird an die OBD-Schnittstelle des Fahrzeugs angeklemmt und der liest den Batteriezustand aus. Der Test dauert etwa eine Viertelstunde, und sie kriegen wirklich alle Ergebnisse rund um den Gesundheitszustand der Batterie."

Ladesäule für Elektroautos am Kurhotel Bad Schlema 4 min
Bildrechte: IMAGO/Georg Ulrich Dostmann

So eine Testung ist bei verschiedenen Anbietern möglich und kostet rund 100 Euro. Alternativ kann der Verkäufer auch ein entsprechendes Zertifikat vorlegen. Das sollte aber möglichst aktuell sein.

Bremsen und Achsen bei E-Autos besonders beansprucht

Thomas Kubin vom ADAC Sachsen empfiehlt außerdem, einen Blick in die Garantieleistungen des Fahrzeugs zu werfen, die man als Käufer übernimmt: "Die Fahrzeughersteller vergeben für ihre Antriebsbatterien inzwischen lange Garantien von bis zu acht Jahren oder 150.000 bis 200.000 Kilometern. Das ist schon mal gut, sodass man nicht Angst haben muss, nach vier Jahren gleich tief in die Tasche greifen zu müssen."

Unter dem hohen Gewicht der Batterie leiden bei Elektroautos auch oft die Achsen, die deshalb vor einem möglichen Kauf genau inspiziert werden sollten. Das gilt auch für die Bremsen, die bei E-Fahrzeugen besonders beansprucht werden. Abseits davon empfiehlt Thomas Kubin, sich natürlich auch den Rest des Autos genau anzusehen. Auf die Inspektion von Zündkerzen und Zahnriemen kann allerdings verzichtet werden, denn die gibt es im Elektroauto nicht.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 08. Dezember 2023 | 06:25 Uhr

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