Interview der Woche Meeresbiologin sieht in Deutschland Nachholbedarf beim Meeresschutz

12. März 2023, 05:00 Uhr

Deutschland hinkt beim Schutz von Ost- und Nordsee nach Ansicht der Meeresbiologin und Leiterin des Alfred-Wegner-Instituts, Prof. Antje Boetius, weiter hinter her. Das Land mache noch immer mit bei der Zerstörung der Umwelt.

Deutschland hat nach Einschätzung der Meeresbiologin Prof. Antje Boetius Nachholbedarf beim Schutz der Nord- und Ostsee.

Zu viele Nährstoffe und zu viel Schiffsverkehr

Die Leiterin des Alfred-Wegner-Instituts verwies bei MDR AKTUELL vor allem darauf, dass es in den deutschen Meeresabschnitten noch immer viel zu viele Nährstoffe und Dünger gebe. In warmen Sommern könne das zu Algenblüte führen, die schlecht sei für die Meeres-Lebewesen. Zudem gefährde der hohe Schiffsverkehr etwa die Schweinswale.

"Deutschland macht bei Zerstörung von Natur und Klima mit"

Boetius betonte, bei den Problemen laufe die Zeit weg. Die technischen Lösungen seien da. Es brauche aber andere politische Rahmenbedingungen. Da gehe es noch zu langsam.

Die Wissenschaftlerin bezog das auch auf den Klimaschutz. Noch immer würden mit Steuergeldern fossile Energien gefördert. Ohne es zu wollen, mache Deutschland dadurch mit bei der Zerstörung von Natur und Klima. So funktioniere Zukunft nicht.

Boetius lobt ZDF-Serie "Der Schwarm"

Prof. Boetius lobte im Interview der Woche von MDR AKTUELL die ZDF-Serie "Der Schwarm" als sehr gelungen. Die Produzenten und das ZDF hätten sich entschieden, die Realität abzubilden. "Wir sind international in der Meeresforschung, wir sind divers."  Das sei erstaunlich gut rübergekommen. Antje Boetius hat das Filmteam von "Der Schwarm" wissenschaftlich beraten.

Das MDR Klima-Update

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 12. März 2023 | 05:00 Uhr

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