Der fahrunfähige Öltanker "Yannis P." liegt weiter vor Rügen. Hier ein Archivbild.
Der vor Rügen havarierte Öltanker "Yannis P." (Archivbild) wird zum Umschlagen seiner Ladung nach Kaliningrad gebracht. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK/NDR

"Yannis P." Havarierter Öltanker vor Rügen wird nach Kaliningrad geschleppt

14. August 2023, 21:28 Uhr

Nach zwei Wochen Notankerung nördlich Rügen hat das Abschleppen des Öltankers "Yannis P." begonnen. Der 274 Meter lange Havarist wird nach Kaliningrad geschleppt. Hier soll die Rohöl-Ladung umgeschlagen werden. Später soll die defekte Hauptmaschine in Danzig repariert werden.

Das Abschleppen des zwei Wochen lang nördlich vor Rügen festliegenden Öltankers "Yannis P." hat am Montag endlich begonnen. Wie eine Sprecherin der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) des Bundes mitteilte, startete die Aktion kurz nach 6 Uhr. Ziel sei das Seegebiet vor der russischen Exklave Kaliningrad. "Nach Auskunft des Kapitäns soll die Ladung dort auf einen anderen Tanker umgeschlagen werden." Anschließend solle die "Yannis P." in einer Werft in Danzig repariert werden.

20 Kilometer nördlich Rügen notgeankert

Seit mehr als zwei Wochen saß der 274 Meter lange Öltanker etwa 20 Kilometer nördlich vor Rügen außerhalb der Schifffahrtswege mit einem Maschinenschaden fest. Grund für die Notankerung war ein defektes Kurbelwellenlager der Hauptmaschine. Diese könne nicht mit Bordmitteln repariert werden, hieß es. Nach früheren WSV-Angaben war die "Yannis P." mit Rohöl beladen und befand sich auf dem Weg von Russland nach Indien.

Screenshot Marine Traffic zur Position von Öltanker Yannis P nördlich Rügen
Der Screenshot der Internetseite "Marine Traffic" vom Sonntag (13.08.2023) zeigt die Position des Öltankers "Yannis P." nördlich Rügen. Bildrechte: Marine Traffic

Hochseeschlepper aus Rotterdam geordert

Der WSV-Sprecherin zufolge, waren am Samstag Sachverständige an Bord der "Yannis P." gegangen. Sie sollten die Schlepptauglichkeit des 274 Meter langen und voll mit Rohöl betankten Schiffes bewerten. Demnach forderte die zuständige Reederei den Hochseeschlepper "Britoil 71" aus Rotterdam an, um den bis dahin eingesetzten Schlepper "MSC Dragon" abzulösen.

Die "Britoil 71" gelangte am Sonntagabend aus der Nordsee kommend bei der "Yannis P." an. Weiterhin vor Ort befanden sich das Mehrzweckschiff "Arkona" und der Notschlepper "Bremen Fighter". Wegen des Tiefgangs des havarierten Tankers von mehr als 15 Metern war die Auswahl möglicher Zielhäfen eingeschränkt.

Bereits am vergangenen Wochenende gab es Pläne, das Schiff in einen Hafen zu verlegen. Sie wurden wegen des Sturms über der südlichen Ostsee zu Beginn der Woche zunächst verworfen.

dpa/NDR (dni)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 13. August 2023 | 16:00 Uhr

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