Corona-Test.
Derzeit wird diskutiert, ob die Corona-Isolationspflicht bundesweit aufgehoben wird. Bildrechte: IMAGO / Panthermedia

Corona-Pandemie FDP für bundesweites Ende der Isolationspflicht

19. November 2022, 12:28 Uhr

Die Isolationspflicht für Corona-Infizierte wurde in manchen Bundesländern schon aufgehoben. Die FDP fordert nun ein bundesweites Ende der Quarantäne. Kritik gibt es von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach.

  • Drei Bundesländer haben die Isolationspflicht bereits abgeschafft.
  • Es gibt Kritik an dem Vorschlag einer bundesweiten Aufhebung der Quarantäne.
  • Der Deutsche Städte- und Gemeindebund warnte vor einem "Flickenteppich".

Die FDP hat sich für ein bundesweites Ende der Isolationspflicht für Corona-Infizierte ausgesprochen. Darüber solle eine Diskussion angestoßen werden, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Andrew Ullmann, im Deutschlandfunk.

Endphase der Pandemie?

Verschiedene Indikatoren deuteten darauf hin, dass sich Deutschland jetzt in der Endphase der Pandemie befinde. Ullmann verwies auf die Fortschritte bei den Impfstoffen und den Medikamenten gegen Covid-19. Auch seien die Zahlen der schweren Krankheitsverläufe in den Kliniken sehr niedrig. Deshalb hätten es Bayern, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein mit dem Ende der Isolationspflicht richtig gemacht. Die Überprüfung durch die Behörden habe ohnehin nicht mehr funktioniert, sagte der FDP-Politiker, der auch Infektiologe ist. Neben den drei Bundesländern will nun auch Hessen die Isolationspflicht beenden.

Kritik von Gesundheitsminister Lauterbach

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte die Aufhebung der Isolationspflicht kritisiert und auf den notwendigen Schutz vulnerabler Gruppen verwiesen. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund warnte vor einem "Flickenteppich" und forderte bundesweit einheitliche Corona-Regelungen.

Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg sagte der "Rheinischen Post": "Bürgerinnen und Bürger müssen klar kommuniziert bekommen, welche Regelungen in welchen Bereichen gelten." Er rief Bund und Länder dazu auf, sich auf mögliche Lockerungen und weiter bestehende Regeln zu einigen.

Der Präsident des Deutschen Landkreistags, Reinhard Sager, begrüßte die Lockerungen mehrerer Bundesländer. "Wir unterstützen die Länder in Bezug auf das Ende der Isolationspflicht und Lockerungen bei der Maskenpflicht", sagte Sager der "Rheinischen Post". "In der jetzigen Situation erscheint es verantwortbar, zu Erleichterungen zu kommen, zumal bereits in zahlreichen anderen europäischen Ländern damit gute Erfahrungen gemacht worden sind."

Isolationspflicht in Mitteldeutschland

In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen müssen sich Infizierte fünf bis zehn Tage isolieren. Nach frühestens fünf Tagen können sie sich freitesten, wenn sie zuvor 48 Stunden symptomfrei waren. Bei den Kontaktpersonen entfällt die Quarantäne. Sachsen und Thüringen wollen den Wegfall der Isolationspflicht bei einer Corona-Infektion prüfen. Sachsen-Anhalt hingegen will daran festhalten.

dpa, afp

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 19. November 2022 | 06:30 Uhr

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