Klimafreundliche Heizung? EnviaM geht mit den höchsten Wärmepumpen-Strompreisen ins neue Jahr
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30. Dezember 2023, 10:11 Uhr
Neben den vergleichsweise hohen Preisen für Wärmepumpen müssen viele Kunden in Mitteldeutschland auch mit relativ teurem Strom für deren Betrieb kalkulieren. Der regionale Anbieter EnviaM ist aktuell sogar der teuerste.
- EnviaM im Vergleich mit den höchsten Preisen
- Hohe Einkaufspreise im Sommer 2022 als Begründung
- Relativ hoher Anteil fossiler Energieträger
Mit dem In-Kraft-Treten des Heizungsgesetzes soll der klimafreundliche Umbau der Wärmeversorgung in Deutschland beginnen. Gebremst wird er zunächst allerdings durch hohe Preise unter anderem für Wärmepumpen, aber auch durch relativ hohe Kosten für deren Betriebsstrom.
Der mittel- und ostdeutsche Anbieter EnviaM, mit seinen nach eigenen Angaben rund 70.000 Wärmestrom-Kunden in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg, geht sogar mit den höchsten Preisen für diese Art von Heizstrom in das neue Jahr. Das zeigen Vergleiche auf den Portalen Check24 und Verivox für mehrere Standorte in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Demnach liegen die Arbeitspreise für Wärmepumpen-Strom je nach Standort und bei einem Jahresverbrauch von 5.000 Kilowattstunden bei EnviaM über 30 Cent pro kWh, in Leipzig sogar bei 33,84 Cent/kWh.
Einschließlich aller Kosten, mit Grundpreis sowie möglichen Boni und Rabatten, werden für Wärmepumpen-Strom von EnviaM so monatlich im ersten Vertragsjahr mindestens 135 und bis zu 154 Euro fällig. Die meisten alternativen Anbieter lagen Ende des Jahres nur knapp über 100 Euro.
Begründung: Hohe Strompreise Mitte 2022
Mitgeteilt hatte EnviaM seine Preiserhöhungen bereits im November und dabei zugleich, dass die Preise etwa für Erdgas bei der EnviaM-Tochter Mitgas sinken. Das hatte – mit dem Verweis auf die jetzt angestrebte Energiewende beim Heizen – schon da für Kritik gesorgt. Allerdings stand zunächst auch noch die Erwartung im Raum, dass andere Anbieter nachziehen könnten.
Dies jedoch hat sich bei einem erneuten Vergleich kurz vor dem Jahresende nicht bestätigt, mit dem Ergebnis, dass EnviaM hierzulande nun der vorerst teuerste Anbieter von Wärmepumpen-Strom bleibt. Geprüft wurde das für die Abnahme in Leipzig, Halle, Magdeburg, Chemnitz, Erfurt und Altenburg.
Eine Sprecherin von EnviaM und Mitgas hatte das im November mit der Einkaufspolitik ihres Unternehmens begründet. Sie sagte, dass die Preise an den Energiemärkten immer noch etwa dreimal höher seien als vor Beginn der Energiekrise und Einfluss auch jetzt noch die Einkaufspreise vom Sommer 2022 gehabt hätten. Die seien sehr hoch gewesen: "Und da wir ja längerfristig für unsere Kunden beschaffen und auch die Netzentgelte für Wärmeprodukte gestiegen sind, kommt es eben leider zu dieser Erhöhung."
Geringer Anteil erneuerbarer Energie
Der Wärmepumpen-Strom von EnviaM ist dabei nicht nur der teuerste hierzulande. Er ist auch fast der einzige ohne Öko-Label. So geben die beiden Vergleichsportale den Anteil erneuerbarer Energieträger an seiner Erzeugung mit 59 Prozent an. Auch laut Stromkennzeichnung des Unternehmens war der Anteil an fossilen Energieträgern 2022 bei EnviaM noch relativ hoch.
Einziger Trost für wechselunwillige Kunden mag da sein, dass von höheren Preisen vielleicht auch die beteiligten rund 650 Kommunen etwas haben, auf die mit der Wärmewende ja auch noch einiges zukommen wird. Zwar gehört EnviaM zu 57,9 Prozent dem an der Börse notierten Energiekonzern E.ON, die weiteren Anteile aber halten eben viele Städte, Gemeinden und Stadtwerke in Sachsen-Anhalt, Sachsen, wie auch in Brandenburg und Thüringen.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL | 29. Dezember 2023 | 21:45 Uhr
emlo am 01.01.2024
Klar @Lobedaer, bei "einem Überfliegen des Textes" finden Sie systematische Fehler. Wer soll Ihnen das glauben? Eher glaube ich, dass Ihnen einfach das Ergebnis nicht passt. Welche Expertise haben Sie vorzuweisen, die Sie dazu befähigt, bei einem Überfliegen einer wissenschaftlichen Ausarbeitung systematische Fehler zu finden?
emlo am 01.01.2024
@Vox Populi: Sie werden ja wohl kaum Verträge mit 5 oder 10 Jahren Laufzeit abschließen. Und wenn man mal ein Jahr etwas ungünstiger "unterwegs" ist, bringt einen das sicherlich auch nicht um.
ElBuffo am 01.01.2024
Ist bei mir auch so: Keine 3 Glaspaläste, keine 5,80€ Gebühr im Monat, keine jährliche Gebühr für die Bezahlkarte, kein Auslandseinsatzentgelt, keine Gebühr für die Kreditkarte, keine 0% Zinsen aufs Tagesgeld.