Impfkampagne Mehr als 210.000 Impfdosen in Sachsen-Anhalt verfallen

01. September 2022, 17:35 Uhr

214.000 Impfdosen gegen das Corona-Virus sind seit Beginn der Impfkampagne in Sachsen-Anhalt verfallen. Das hat das Sozialministerium bekannt gegeben. Die Dosen wurden vernichtet, weil die Kühlkette unterbrochen oder der Impfstoff bereits abgelaufen war.

Seit Beginn der Corona-Impfkampagne im Dezember 2020 sind in Sachsen-Anhalt in den landeseigenen Impfstellen und im Landesverteilzentrum rund 214.000 Impfdosen nicht genutzt worden. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der Linken-Abgeordneten Nicole Anger hervor.

Impfstoff wird bedarfsgerecht bestellt

Dabei handelte es sich zu großen Teilen um den Impfstoff des Herstellers Moderna (63,1 Prozent). Auch Impfstoffe von Biontech (26,2 Prozent) sowie anderen Herstellern waren betroffen. Grundsätzlich erfolge die Impfstoffbestellung bedarfsgerecht, hieß es vom Sozialministerium. In Zeiten geringer Nachfrage würden nur geringe Mengen Impfstoff bestellt.

Allein bis Ende des vergangenen Jahres musste das Land knapp 110.000 Impfdosen entsorgen. In etwa die gleiche Zahl wurde als überschüssiger Impfstoff bis Ende 2021 an den Bund zurückgegeben, hatte das Ministerium bereits im Frühjahr erklärt.

Rund 74 Prozent mit einer Impfung

In Sachsen-Anhalt sind 73,6 Prozent der Menschen grundimmunisiert. 57,4 Prozent haben mindestens eine Auffrischungsimpfung erhalten. Der bundesweite Durchschnitt liegt bei 62 Prozent.

Impfstoff gegen Omikron zugelassen

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat unterdessen am Donnerstag in Europa die Impfstoffe gegen Omikron-Varianten zugelassen. Die Vakzine kommen von BioNTech/Pfizer und Moderna. Bundesgesundheitsminister Lauterbach erklärte, die neuen Impfstoffe sollten bereits in der kommenden Woche in Deutschland ausgeliefert werden.

MDR (Mario Köhne), dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 01. September 2022 | 18:00 Uhr

4 Kommentare

C.T. am 02.09.2022

Genau... Hinzu kommt, dass Vertrauen nicht wieder erlangt werden kann. Hat man es verspielt, ist es für immer verloren. Warum sollte man Menschen, die einmal betrogen haben, je wieder vertrauen können? Nein - undenkbar! Beim Vertrauen gibt es keine 2. Chance.

Burgfalke am 01.09.2022

Diese Situation war doch absehbar. Warum handelt man nicht rechtzeitig und verschenkt diesen Impfstoff nicht rechtzeitig anderen Ländern, wie z.B. nach Afrika?

Bei uns verfällt Impfstoff bzw. wird aus den beschrieben Gründen (Artikel oben) vernichtet.

Wann lernt man endlich zu begreifen, daß ca. 25 % der Bürger sich weder mit bitten, betteln, mit Drohungen oder halbherzigen "Reglungen" zum Impfen bewegen lassen?

Zu viel hat die Politik im Zusammenhang mit "Impfpflicht" bzw. es wird keine solche geben, dann wieder doch eine solche Pflicht, alles zuredet ... und Mißtrauen damit geschürt!

Wer selbst einschätzt, daß er sich wieder impfen lassen sollte oder entsprechende Angebote dazu vorliegen, der wird dies auch weiterhin tun. Bei den anderen Bürgern helfen keinerlei "Sprüche" mehr, u.a. wurde zu viel "Vertrauen" zerstört und Mißtrauen erzeugt!

hansfriederleistner am 02.09.2022

Zurückgetreten wird an der Bahnsteigkante aber nicht in der deutschen Politik.

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