Amtsgericht und Staatsanwaltschaft in Flensburg 1 min
Die tatverdächtige Mutter sitzt weiterhin in Untersuchungshaft. Mehr dazu im Audio. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Christian Charisius
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In einer Wohnung in Wittenberg sind im November zwei tote Babys entdeckt worden. Jetzt soll die Mutter angeklagt werden.

MDR SACHSEN-ANHALT Mi 09.04.2025 06:30Uhr 00:33 min

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Frau in U-Haft Tote Zwillinge in Wittenberg: Staatsanwaltschaft will Mutter anklagen

09. April 2025, 06:55 Uhr

Die Mutter der beiden in Lutherstadt Wittenberg gefundenen toten Babys muss sich wahrscheinlich bald vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft bereitet eine Anklage gegen die 29-Jährige vor. Ihr wird vorgeworfen, die Neugeborenen durch Unterlassen getötet zu haben. Die Mädchen waren an Sauerstoffmangel gestorben.

Im Fall der zwei toten Babys aus Wittenberg bereitet die Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau eine Anklage gegen die 29 Jahre alte Mutter vor. Das teilte Staatsanwalt Frank Pieper auf Nachfrage von MDR SACHSEN-ANHALT mit. Derzeit werde die Anklage erarbeitet. Über die Zulassung entscheide das Landgericht. Sofern die Anklage angenommen wird, würde der Prozess zeitnah beginnen.

Mutter weiterhin in U-Haft

Die Tatverdächtige sitzt noch immer in Untersuchungshaft. Die Frau war bereits psychiatrisch begutachtet worden. Nach dem vorläufigen Ergebnis gebe es keine Hinweise auf eine Schuldunfähigkeit, so Pieper.

Der 29-Jährigen wird vorgeworfen, die Zwillingsmädchen durch Unterlassen getötet zu haben. Die Säuglinge waren am 18. November 2024 in Wittenberg entdeckt worden. Nach dem Hinweis einer Zeugin hatte die Polizei die Wohnung der Frau aufgesucht. Dabei wurden die Leichname gefunden.

Tote Babys in Wittenberg: Zeugin hatte Polizei alarmiert

Ermittlungen zur Todesursache hatten ergeben, dass die Zwillinge nach der Geburt lebensfähig waren. Der rechtsmedizinischen Untersuchung zufolge starben sie an Sauerstoffmangel.

Die 29-Jährige war laut Polizei einige Stunden zuvor durch den Rettungsdienst ins Krankenhaus eingeliefert worden. Dort stellten Ärzte fest, dass sie zuvor schwanger und die Schwangerschaft bereits weit fortgeschritten war. Über den Fall hatte zuerst die Mitteldeutsche Zeitung berichtet.

MDR (Martin Krause, Hannes Leonard, Norma Düsekow, André Plaul, Marius Rudolph), dpa | erstmals veröffentlicht am 19.11.2024

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 09. April 2025 | 06:30 Uhr

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