Feuerwehrleute in Schutzanzügen messen Strahlenwerte auf der Bundesstraße.
In Schutzanzügen haben Einsatzkräfte in Berga Messungen vorgenommen. Ergebnis: keine auffällige Radioaktivität. Bildrechte: picture alliance/dpa/Silvio Dietzel | Silvio Dietzel

Landkreis Mansfeld-Südharz Berga: Verdacht auf erhöhte Radioaktivität nicht bestätigt

25. August 2023, 12:39 Uhr

Nachdem am Donnerstag leicht erhöhte Strahlenwerte in Berga im Landkreis Mansfeld-Südharz einen Feuerwehreinsatz ausgelöst haben, gibt es nun Entwarnung: Die Messungen des Landesamts für Umweltschutz haben keine auffällige Radioaktivität ergeben. Die radioaktive Strahlung ist im Normalbereich. Warum die Strahlung zeitweise erhöht war, ist noch nicht bekannt.

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Der Verdacht auf erhöhte Radioaktivität an der Bundesstraße 85 in Berga im Landkreis Mansfeld-Südharz hat sich nicht bestätigt. Wie das Landesamt für Umweltschutz am Freitag mitteilte, sind die Messungen in der Umgebung und auf dem Straßenbelag durchgeführt worden. Dabei hätten die Einsatzkräfte eine Ortsdosisleistung zwischen 200 und 250 Nanosievert pro Stunde gemessen, was der natürlichen Umweltradioaktivität entspreche. Darüber hinaus seien keine radioaktiven Gegenstände gefunden worden.

Das Landesamt für Umweltschutz war am Donnerstagnachmittag vom Landkreis Südharz über den Verdacht auf Radioaktivität informiert und um Amtshilfe gebeten worden. Zuvor hatte es einen größeren Feuerwehreinsatz gegeben. Angaben des Landratsamts zufolge waren an der Bundesstraße 85 bereits am Mittwochabend leicht erhöhte Strahlenwerte gemessen worden. Deshalb sei auch den ABC-Dienst für atomare, biologische und chemische Gefahren vor Ort gewesen. Die Strahlenwerte waren zufällig gemessen worden bei einer "routinemäßigen Überprüfung der Messgeräte", wie die Freiwillige Feuerwehr Berga auf Facebook schreibt.

Fast 100 Feuerwehrleute in Berga im Einsatz

Deshalb kommentierte Landrat André Schröder: "Derartige Einsätze zeigen, dass es enorm wichtig ist, dass unsere Kameradinnen und Kameraden auch für Spezialeinsätze ausgebildet und ausgestattet sind. Das ehrenamtliche Engagement, sich neben der alltäglichen Feuerwehrarbeit auch mit speziellen Themen wie ABC-Schutz auseinanderzusetzen, Einsätze zu üben und sich weiterzubilden, schätze ich sehr."

Nach Aussage der Feuerwehrleitstelle Mansfeld-Südharz sind keine Grenzwerte überschritten worden. Insgesamt waren demnach 98 Feuerwehrleute mit 26 Fahrzeugen im Einsatz. Zuerst hatte die Mitteldeutsche Zeitung (€) berichtet.

Ursache für erhöhte Strahlung weiter unklar

Die Ursache für den erhöhten Wert konnte nach Aussage des Landratsamts bisher nicht gefunden werden. Auch die Art der Strahlung sei noch unbekannt. Laut einer Sprecherin des Landkreises waren die Anwohner zu keiner Zeit gefährdet.

Wie das Landratsamt mitteilte, bleibt die Bundesstraße 85 von der Kreuzung Landesstraße 151 bis zur Höhe der ersten Einfahrt zum Gewerbegebiet Berga inklusive Radweg zunächst halbseitig gesperrt. Der Verkehr werde mittels Ampelregelung an der Gefahrenstelle vorbeigeführt.

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12 Kommentare

Helmut Buech vor 36 Wochen

Ganz zufällig wird die Radioaktivität gemessen und erhöhte Werte festgestellt. Dann möcht ich nicht wissen, was für werte es gebe, wenn regelmässig gemessen wird. Aber hoppla, alles in Ordnung.

Lavendel vor 36 Wochen

@Steffen 1978
Na sind wie wieder am Lobbyarbeit machen für den Kameraden Putin?
Militärische Convoys durch unser Land laufen doch über andere Routen und radioaktives Material wird da in der Regel auch nicht mit geführt.
Gerne können sie uns aber mit eventuell vorhandenem Insider- und Spezialwissen aufklären.

Erna vor 36 Wochen

Messen und richtig interpretieren sind zwei verschiedene Sachen. Deshalb sollten Profis für Strahlenschutz sichd er Sache annehmen, das kann die Feuerwehr nicht leisten.

Für eine messbare Strahlung gibt es ganz viele natürliche Ursachen. So kann es z. B. schlicht und einfach Kaliumdünger sein (mal die örtlichen Bauern fragen) oder bei Mansfeld fällt mit natürlich irgendwelcher Abraum aus dem Bergbau ein. Wer einen "Geigerzähler" hat kann auch zu Hause mal seine italienischen Fliesen, eine Vase aus Uranglas oder eine geerbte Uhr mit Leuchtziffern messen. Auch da misst man eine erhöhte Strahlung.

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