Armin Willingmann (SPD, l), Energieminister von Sachsen-Anhalt, und Wolfram Günther (Bündnis 90/Die Grünen), Umweltminister von Sachsen, unterzeichnen im Rahmen der Gespräche zur Stärkung der Solarindustrie in Europa im Werk der Solarwatt GmbH den Beitritt von Sachsen-Anhalt zum Netzwerk der europäischen Solarindustrieregionen Solar Industry Regions Europe (SIRE) auf einem Solarmodul.
Sachsen-Anhalts Energieminister Armin Willingmann (SPD) und Wolfram Günther (Bündnis 90/Die Grünen), Umweltminister von Sachsen, unterzeichnen im Rahmen der Gespräche zur Stärkung der Solarindustrie in Europa den Beitritt zum Netzwerk der europäischen Solarindustrieregionen Solar Industry Regions Europe (SIRE) auf einem Solarmodul. Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael

Mitglied in Lobbynetzwerk Sachsen-Anhalt will bessere Regeln für Solar-Industrie durchsetzen

03. April 2023, 19:40 Uhr

Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt will der Nutzung von Solarenergie wieder voran bringen. Energieminister Willingmann ist dafür dem Netzwerk der europäischen Solarindustrieregionen beigetreten. Dadurch sollen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik besser vernetzt werden.

Sachsen-Anhalt tritt dem Netzwerk europäischer Solarindustrieregionen (SIRE) bei. Energieminister Armin Willingmann (SPD) hat am Montag einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet. "Wir wollen die Rahmenbedingungen für Produktion, Forschung und Nutzung von Photovoltaik verbessern und mitreden, wenn in Brüssel jetzt die industriepolitischen Weichen für die Zukunft der europäischen Solarindustrie gestellt werden", so Willingmann.

Bedeutung der Solarenergie für Sachsen-Anhalt In Sachsen-Anhalt waren Ende Februar 2023 rund 54.600 Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von gut 2,8 Gigawatt in Betrieb. Im bundesweiten Vergleich liegt das Land nach Angaben der Landesregierung in Magdeburg auf Platz sechs.

Man wolle dazu beitragen, dass sich Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik stärker vernetzen, erklärte der SPD-Politiker. "Der russische Überfall auf die Ukraine hat die bestehende Abhängigkeit von einem Rohstoff-Großlieferanten verdeutlicht. Deshalb müssen wir europaweit möglichst schnell hin zu erneuerbaren Energien. Ein wichtiger Baustein dafür ist eine starke europäische Solarindustrie."

Willingmann verwies in diesem Zusammenhang auf den Wiederaufbau der Solarindustrie in Sachsen-Anhalt. "So hat etwa das Schweizer Unternehmen Meyer Burger das Solarvalley bei Bitterfeld-Wolfen aus dem Dornröschenschlaf geweckt. Auch das dortige Solarforschungszentrum des südkoreanischen Konzerns Hanwha Q-Cells beschleunigt den Aufbau."

Gleiche Standards für alle sind das Ziel

Das Solarnetzwerk fordert unter anderem die Angleichung der Wettbewerbsbedingungen für die europäische Photovoltaik-Industrie gegenüber Herstellern aus Drittstaaten und die Einführung hoher Nachhaltigkeitsstandards für Photovoltaik-Produkte. Zudem sollen Lieferketten für Rohstoffe gesichert und Fachkräfte gefördert werden.

Die Allianz ist auf Initiative Sachsens Anfang 2023 gegründet worden und umfasst sechs Regionen aus fünf europäischen Ländern. Neben Sachsen und Sachsen-Anhalt setzen sich auch Andalusien (Spanien), Kärnten (Österreich), Liberec (Tschechien) und Grand Est (Frankreich) im Netzwerk für eine Stärkung der europäischen Solarindustrie ein.

Laut Bundesverband Solarwirtschaft ist in Deutschland die Nachfrage nach Photovoltaik das sechste Jahr in Folge zweistellig gewachsen. Vor allem bei privaten Hausbesitzern sei die Nachfrage durch die Energiekrise nochmals sprunghaft gestiegen, große Zuwächse gebe es auch bei Anlagen auf Freiflächen, erklärte Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. Rückläufig seien die Zahlen bei Gewerbeimmobilien.

dpa, MDR (Jörg Wunram, Hannes Leonard)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 03. April 2023 | 19:00 Uhr

3 Kommentare

Peter vor 51 Wochen

Mein lieber DanielSBK: Da können Sie wettern, wie Sie wollen. Es gibt immer mehr Leute, die sich eine PV-Anlage aufs Dach setzen. Übrigens: In den allermeisten Fällen mit Speicher.

DanielSBK vor 51 Wochen

Würde ich mir niemals kaufen und aufs Dach nageln... 18.000€ ... und nach 10 Jahren ist der Ertrag Plus minus Null. Völliger Nonsens ist das. Da kann ich meinen Strom auch beim Versorger beziehen, selbst wenn der noch teuer werden sollte. Und Brandgefährlich ist das außerdem auch noch. So sagt die Feuerwehr selber, dass man Häuser mit PV-Anlage im Brandfall kontrolliert abbrennen lässt...
Wieviel wollen die Grünen den Häuschenbesitzern eigentlich nochaufzwängen - Wärmepumpen-Irrsinn, Dämm-Pflicht, PV-Anlagen-Zwang dazu "Smarte" Stromzähler die eigenständig die Geräte ein/ausschalten sollen und die man schön bezahlen darf bis zu 100€/Jährlich = Hallo!!!!! Gehts noch!!!
Aber der Herr Peter hat hat das natürlich alles 🙃🙃🙃
Und wo sind die Speicher für den Zufallsstrom ??? Energiewende ins Nichts ist das...

Peter vor 51 Wochen

"Laut Bundesverband Solarwirtschaft ist in Deutschland die Nachfrage nach Photovoltaik das sechste Jahr in Folge zweistellig gewachsen. Vor allem bei privaten Hausbesitzern sei die Nachfrage durch die Energiekrise nochmals sprunghaft gestiegen ..."
Da unkt so mancher Zeitgenosse, die Energiewende wäre ein Flop.
Die Bürger im Land sehen das wohl ganz anders. Sie handeln und setzen sich eine PV-Anlage aufs Dach.

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